Der Steirer Josef Muchitsch wird am Donnerstag zum neuen Chef der wohl mächtigsten Einzelfraktion in der Gewerkschaft, der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschaften (FSG), nominiert. Der Chef der Bau-Holzgewerkschaft folgt in dieser Rolle Rainer Wimmer nach, der als FSG- wie auch als Metallerchef im kommenden Jahr in Pension geht. Neuer Metallerchef (Pro-Ge) wird Bundessekretär Reinhold Binder.

Muchitschs Kür ist keine Selbstverständlichkeit, denn der Posten fällt normalerweise den großen Gewerkschaften wie den Metallern zu. In der Vergangenheit bekleideten die Metaller Rudolf Nürnberger, Adolf Czettel und Karl Sekanina das Amt. Vor Wimmer hatten ÖGB-Chef Wolfgang Katzian (Privatangestellte) und Wilheml Haberzettl (Eisenbahner) diese Funktion innen. Muchitsch ist auch Sozialsprecher der SPÖ im Parlament.  Die offizielle Wahl erfolgt beim Bundeskongress im Sommer 2023, Binder wird im Juni 2003 beim Gewerkschaftstag der Pro-Ge formell eingesetzt. 

Binder ist in der Öffentlichkeit wenig bekanntes Gesicht. Der Oberösterreicher ist Werkzeugmacher und 44 Jahre alt. Binder hat im Bereich der Metaller-Organisation schon die diversesten Aufgaben übernommen, etwa als Leitender Sekretär für Organisation und zuletzt als Bundessekretär. Mit rund 230.000 Mitgliedern ist die Pro-Ge die drittgrößte der sieben Gewerkschaften.