Obwohl aktuell keine Nationalratswahl in Sichtweite ist – die Legislaturperiode steht bei der Halbzeit, sie läuft bis 2024 –, machen sich führende Sozialdemokraten bereits Gedanken darüber, mit wem ihre Partei als Nächstes eine Regierung bilden sollte. Öffentlich machen das gerade Befürworter einer "Ampelkoalition" aus SPÖ, Grünen und Neos.
Am Wochenende hatte sich der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil dazu in der "Presse" zu Wort gemeldet: "Es ist sicher sehr schädlich, wenn man sich jetzt intern der ÖVP anbiedert und wieder eine Große Koalition in den Raum stellt. Man muss selbstbewusst genug sein und sagen, man will eine neue Regierung jenseits der ÖVP", so der Landeshauptmann: "Die Ampel wäre aus meiner Sicht die Zukunft".
Eine Auffassung, die offenbar auch die niederösterreichische Landespartei teilt: "Die Sozialdemokratie darf mit der ÖVP in ihrer jetzigen Verfassung nicht koalieren. Die Volkspartei muss nach 37 Jahren in Opposition", schreibt der rote Landeschef Franz Schnabl am Montag auf Twitter.
Die Chancen für eine solche Koalition stünden nicht schlecht, wenn jetzt gewählt werden würde. Aufgrund der Schwäche der ÖVP – sie liegt in aktuellen Umfragen nur noch knapp über 20 Prozent (nach 37,5 Prozent bei der Nationalratswahl 2019) hätten die Ampelparteien derzeit Aussicht auf eine (knappe) Mehrheit im Nationalrat.