Die österreichische Ärztekammer bekommt einen neuen Präsidenten. Der derzeitige Präsident Thomas Szekeres muss abdanken, da Johannes Steinhart neuer Präsident der Wiener Ärztekammer wird. Die Funktion des Präsidenten der Bundes-Ärztekammer darf aber nur einer der Landespräsidenten ausüben - Thomas Szekeres als bisheriger Wiener Ärztekammer-Chef ist somit aus dem Rennen.

Bei der Wahl der Wiener Ärztekammer am 19. März war Steinhart mit seiner ÖVP-nahen "Vereinigung österreichischer Ärztinnen und Ärzte" die stimmenstärkste Fraktion geworden. Nun teilte Steinhart mit, dass er eine neue Koalition aus sieben Fraktionen gebildet habe und davon ausgeht, in der konstituierenden Sitzung am 3. Mai gewählt zu werden.

Koalitionsvertrag unterzeichnet

Die neuen Partner haben demnach am gestrigen Sonntag auch bereits einen Koalitionsvertrag für die kommende Funktionsperiode bis 2027 unterzeichnet. In der Vollversammlung haben sie 46 von 90 Stimmen, wobei aber davon auszugehen ist, dass die impfkritische MFG angesichts ihrer Attacken im Vorfeld der Wahl auch nicht für Szekeres stimmen wird.

Unterzeichnet wurde der Koalitionsvertrag von der "Vereinigung österreichischer Ärztinnen und Ärzte - Liste Steinhart" sowie von den Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten der "Turnusärzte für Turnusärzte - Assistenzärzt*inneninitiative", der Liste "We4U", den "Grünen Ärztinnen und Ärzten", der Liste "Asklepios - die Alternative mit Mut", den "Wahlärzten Wien" und der "Liste Integrative Medizin".

Nachfolge im Bund unklar

Unklar ist, wer Szekeres nun im Bund als Präsident folgen wird. Steinhart sagte heute, er werde "dann schauen", ob er sich bei der konstituierenden Sitzung der Österreichischen Ärztekammer am 24. Juni auch der Wahl des Bundes-Ärztekammerpräsidenten stellen wird.

Szekeres war der erste Sozialdemokrat, der Präsident der Ärztekammer wurde und der zweite angestellte Arzt in der Geschichte der Kammer.