Nur gut 60 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher ist vollständig geimpft. Europaweit ist dieser Wert im Mittelfeld angesiedelt. Einer Umfrage des Karmasin-Institus zufolge sind fast zwei Drittel im Land mit dieser Impfrate nicht zufrieden. Besonders Ältere und Geimpfte wünschen sich mehr Impfungen.
Die Umfrage geht auch den Gründen für diese Beteiligung nach - getrennt nach der Zufriedenheit mit der Impfquote. Demnach führt sie die Mehrheit der Unzufriedenen auf die vielen Falschinformationen zurück, die im Umlauf sind. Weitere Gründe sind die wenigen Sanktionen für Ungeimpfte und die Tatsache, dass man durch die kostenlosen Tests ohnehin ins Gasthaus oder zu Veranstaltungen gehen könnte. Auch die Vereinnahmung durch die politischen Parteien wird von den Befragten kritisiert.
Die Qualität des Gesundheitssystems und die ausreichenden Behandlungsmöglichkeiten, auch auf Intensivstationen ist für die Zufriedenen der Hauptgrund, weshalb sich nicht mehr Menschen impfen lassen müssen. Außerdem wird die Wirksamkeit der Impfung angezweifelt und die Risiken er Impfung hoch bewertet.
Der größte Knackpunkt in der Einschätzung der Lage ist aber die Frage, ob die Impfung ausschließlich eine persönliche Einschätzung sei, oder ob sie mit dem Schutz anderer auch eine gemeinschaftliche Ebene hat. Die, die ersterer Meinung sind, sind der Umfrage zufolge häufig nicht geimpft. Jene, die die zweitere Ansicht teilen, sind mit dem Impffortschritt besonders unzufrieden.
Peter Schöggl