Auch im kommenden Jahr werden die niedrigen Pensionen um einen Prozentsatz, der über dem Inflationswert liegt, erhöht. Darauf einigte sich die türkis-grüne Regierung. Im Vorjahr waren es 3,5 Prozent, heuer sind es drei Prozent mehr für Pensionen bis zu 1.000 Euro. Kanzler und Vizekanzler weisen darauf hin, dass damit der Kurs der Entlastung kleinerer Einkommen fortgesetzt wird.
Konkret werden mit 1.1.2022 die Bruttopensionen bis 1.000 Euro um 3 Prozent erhöht. Der gesetzliche Anpassungswert (Inflation) liegt bei 1,8 Prozent.
Für Pensionen von 1.000 - 1.300 Euro kommt eine Einschleifregelung und für alle Pensionen ab 1.300 Euro gilt die Inflationsanpassung von 1,8 Prozent. Der entsprechende Beschluss wird kommende Woche im Ministerrat gefasst und anschließend dem Parlament zur weiteren Behandlung zugeleitet.
Mit dieser Pensionserhöhung werden insgesamt 1,1 Milliarden Euro aus dem Budget bereitgestellt. Im Vorjahr wurde die Erhöhung kurz vor der Wien-Wahl bekannt gegeben, heuer stehen die Graz-Wahl und die Wahl in Oberösterreich vor der Tür.
Ein Rechenbeispiel mit Brutto-Summen:
- Eine Pension in Höhe von 1.000 Euro pro Monat wird sich um 30 Euro pro Monat bzw. 420 Euro pro Jahr erhöhen.
- Eine Pension in Höhe von 2.000 Euro pro Monat wird sich um 36 Euro pro Monat bzw. 504 Euro pro Jahr erhöhen.
Die Medianpension über alle Pensionsarten liege bei rund 1.045 Euro (die Hälfte aller Pensionen liegt darunter, die andere Hälfte darüber). Die Pensionen der Frauen sind im Schnitt nur halb so hoch wie jene der Männer.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP): „Die Pandemie hat leider starke Preisanstiege in den verschiedensten Lebensbereiche zur Folge. Für mich als Bundeskanzler und die ÖVP ist daher wichtig, dass gerade jene Pensionistinnen und Pensionisten mit niedrigen und mittleren Pensionen bei der anstehenden Pensionserhöhung stärker berücksichtigt werden und die Erhöhung deutlich über dem Inflationswert ausfällt. Menschen, die ihr lebenslang gearbeitet und unseren Sozialstaat aufgebaut haben, sollen auch im Alter von den Entlastungsmaßnahmen der Regierung profitieren.“
Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) ergänzt: "Wir möchten ein gutes Leben im Alter sicherstellen, vor allem für Menschen mit niedrigen Pensionen. Gerade Frauen sind im Alter oft armutsgefährdet, hier gilt es gegenzusteuern und das gelingt. Wir erhöhen bereits das zweite Mal in Folge die niedrigsten und niedrigen Pensionen um bis zu drei Prozent. Dadurch haben 2022 mehr als eine Million Menschen, also knapp die Hälfte aller Pensionistinnen und Pensionisten, mehr zum Leben. Alle Menschen in Pension erhalten den gesamten Kaufkraftverlust des letzten Jahres vollständig abgegolten, wie es im Gesetz vorgesehen ist.“