Seit die Regierung gestern, Mittwoch, ihren Stufenplan für die nächsten Wochen vorgestellt hat, wird über die Maßnahmen debattiert. Vor allem die Unterscheidung zwischen Geimpften und Ungeimpften bei der FFP2-Maskenpflicht im Handel sorgt bei Branchenvertretern und Polizeigewerkschaft für Kopfschütteln.
Die oberste Beamtin im Gesundheitsministerium, Katharina Reich, räumte im "Ö1-Morgenjournal" ein, warum hier keine einheitliche Vorgehensweise ausgegeben wurde. "Ich muss dazu ganz offen sagen, dass das das Ergebnis von Verhandlungen ist und eine politische Entscheidung." Letztere Entscheidungen seien eben manchmal "zäh und langwierig". Sie frage sich aber, ob man für alles eine Verordnung brauche, "oder ob wir nicht Dinge, die wichtig und richtig sind, einfach auch so machen können".
Aber: "Natürlich hätte ich es gerne strenger gehabt." Sie sei dennoch froh, dass nun etwas getan werde. Wenn man sehe, dass die Maßnahmen nicht greifen, "muss man ohnehin über Verschärfungen reden". Und: "Das werden wir vielleicht tun müssen."
"Auch Geimpfte nicht aus dem Schneider"
Masken seien jedenfalls "das einfachste, billigste Mittel, um sich nicht anzustecken". Das gelte für Ungeimpfte, aber auch für Geimpfte. "Solange wir eine solche Durchimpfungsrate haben, sind auch Geimpfte nicht aus dem Schneider, weil sie das Virus an Ungeimpfte weitergeben können", erklärte Reich. "Deshalb kann ich nur sagen: Maskenpflicht für alle." Ihr Appell an alle: "Stecken Sie sich nicht an".
Angesprochen auf die Kontrollen im Handel sagte Reich, dass man nun keine "Kontroll-Sheriffs" aufstellen, sondern stichprobenartig kontrollieren werde. Regionale Maßnahmen, die an regionale Auslastungen der Intensivbetten geknüpft sind, lehnte Reich hingegen ab. "Es werden ja auch immer wieder Patienten zwischen den Bundesländern ausgetauscht."