Kaum ein Tag vergeht, an dem sich nicht Bund und Länder bei den Impfungen in die Haare geraten. In Regierungskreisen spöttelt man gern über die Länder, diese seien mit der Ausrollung völlig überfordert und würden noch dazu die Altersgruppen unterschiedlich priorisieren. Die Länder wiederum werfen dem Bund vor, nicht genügend Impfdosen bestellt und ausgeliefert zu haben.

Autonomie der Länder

Bekanntlich haben sich nach schweren Zerwürfnissen um den Jahreswechsel herum Bund und Länder darauf verständigt, dass das Gesundheitsministerium  den Impfstoff bestellt und anliefert bzw. Prioritätenlisten erstellt, die Länder in kompletter Autonomie und in Eigenregie den Impfstoff in den Regionen verteilt und dann auch  an die Bevölkerung verabreicht. Das erklärt die großen Unterschiede zwischen den Bundesländern beim Anmeldesystem, der Impflogistik, der Schwerpunktsetzung (Spitäler, Pflegeheime, medizinisches Personal).

Schlusslicht ist Salzburg

Nun liegen der Kleinen Zeitung ganz aktuelle Daten des Gesundheitsministerium (2. März null Uhr) vor, aus denen hervorgeht, dass die Länder zunehmend Probleme haben, die angelieferte Menge umgehend zu verimpfen. Von den bisher gelieferten 823.000 Impfdosen liegen rund 140.000 Stück, also 17 Prozent der Gesamtmenge, in den Kühlschränken der Länder und warten auf die Verabreichung.

Am schnellsten impft Kärnten, 91 Prozent der gelieferten Dosen wurden verabreicht, gefolgt von Vorarlberg (88 Prozent) und Niederösterreich (86 Prozent). Die Steiermark liegt im Mittelfeld (82 Prozent), Schlusslichter sind Wien (78 Prozent) und Salzburg (76 Prozent). Will heißen: Während in Kärnten nur ein Zehntel der eingetroffenen Menge noch im Lager herumliegt, sind es in Salzburg fast ein Viertel aller Dosen,