Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) hat am Sonntag abermals den harten Kurs der ÖVP in der Frage der Aufnahme von Migranten aus Griechenland bekräftigt. „Es ist unsere absolute Pflicht, jetzt vor Ort zu helfen und die Lebensbedingungen im Camp Moria zu verbessern", so Nehammer in einer Aussendung. In einem Telefonat mit dem griechischen Migrationsminister Notis Mitarakis habe dieser Österreich für seine Solidarität und Unterstützung gedankt.

Gleichzeitig habe der griechische Minister auch betont, "dass man sich nicht von den Migranten erpressen lasse", so Nehammer: „Er erzählte mir von den Protesten von Migranten auf der Insel Lesbos, die auch zu Ausschreitungen und Gewalt gegenüber Polizisten geführt hatten. Die Migranten warfen mit Steinen gegen die Einsatzkräfte und sie forderten, nach Deutschland zu kommen.“

Ein "Weiterwinken nach Mitteleuropa" dürfe es daher nicht geben, "sonst erleben wir ein zweites 2015. Griechenland leistet hier gerade einen entscheidenden Beitrag, das zu verhindern", sagt Nehammer.

Im Rahmen des am Wochenende in der Koalition vereinbarten Hilfspakets wird Österreich in den nächsten Tagen folgendes Material nach Lesbos liefern:

  • 400 voll ausgestattete Familienzelte (Platz für je 5 Personen) mit Heizungen und Zeltbeleuchtungen
  • 2700 aufblasbare Matratzen samt Polster und Bettwäsche
  • 7400 Decken
  • 2000 Hygienepakete