Der steirische SPÖ-Vorsitzende Michael Schickhofer rückte nun im Gefolge der Causa um Max Lercher zu einer Frontalattacke gegen die Bundes-SPÖ aus. "Wenn ich so ein Ergebnis wie auf Bundesebene hätte, würde ich Konsequenzen ziehen", sagte der Steirer am Montagabend in der ZIB 2 in Richtung Pamela Rendi-Wagner.
Für Vertrags-Offenlegung
Schickhofer forderte zwar nicht direkt einen Wechsel an der Parteispitze, indirekt ließen seine Worte aber kaum mehr eine Steigerung von Kritik und Verärgerung zu. Zur Causa um Max Lercher, dem ein angeblicher 20.000-Euro-Vertrag vorgeworfen wurde, sagt Schickhofer: Der Vertrag zwischen der SPÖ und der Firma Leykam solle "aus meiner Sicht selbstverständlich" offengelegt werden. Genau das hat aber die Bundes-SPÖ ausdrücklich verweigert (die Kleine Zeitung legt den Vertrag exklusiv offen, siehe hier).
Lercher habe in der Leykam korrekt gearbeitet. "Würde ich Bundesparteichef sein, hätte ich mich vor Lercher gestellt, er hat gute Arbeit geleistet", so Schickhofer in Richtung Wien.
Sonderparteitag; Parteistatut ändern
Die Bundespartei solle endlich auf den steirischen Weg der Offenheit und Transparenz einschwenken. "Ich erlebe zwei Welten" in der Sozialdemokratie, sagt der Steirer. Im Land sei die Stimmung gut, im Bund schlecht: "Wir sollten im April/Mai einen Sonderparteitag machen." Dort sollte auch das Statut geändert werden. Der Vorschlag des Linzer SPÖ-Bürgermeisters Klaus Luger nach Direktwahl der Parteivorsitzenden sei "vernünftig".
Auf die Frage, ob Rendi-Wagner SPÖ-Chefin bleiben soll, sagt Schickhofer vielsagend: "Sie hat nach dieser Wahlniederlage entschieden, dass sie weitermachen will." Wenn bis zum Parteitag gut gearbeitet werde, "dann spricht nichts dagegen, dass sie weitermacht". Aber, so Schickhofer mit Blick auf die steirische Landtagswahl am 24. November: "Wenn ich so ein Ergebnis hätte, würde ich Konsequenzen ziehen."