In der FPÖ brechen die Dämme. Der langjährige Chef der steirischen FPÖ und spätere FPÖ-Verkehrsminister Michael Schmid wendet sich enttäuscht von der freiheitlichen Bewegung ab. „Das ist nicht mehr meine Partei, ich habe einen anderen Zugang zur Politik“, erklärt Schmid gegenüber der Kleinen Zeitung. Er werde erstmals seit Jahren am Sonntag nicht mehr FPÖ wählen. „Die FPÖ ist auf Bundesebene für mich nicht mehr wählbar.“
Schmid hatte 2001 wegen einer Auseinandersetzung um seine Ministerpension die FPÖ verlassen, um einem Parteiausschluss zuvorzukommen. Schmid kehrte an Jörg Haiders Seite in die Politik zurück und verfehlte 2005 als Spitzenkandidat des BZÖ den Einzug in den steirischen Landtag.
Die Enthüllungen über ein Spesenkonto und einen Wohnungszuschuss von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache habe das Fass zum Überlaufen gebracht. „Ich verstehe nicht, dass sich eine Partei in diese Richtung so unverschämt benimmt.“ Schmid fügt hinzu, dass er in seiner elfjährigen Zeit als FPÖ-Spitzenpolitiker „von der Partei keinen einzigen Schilling Spesen oder Sonstiges kassiert“ habe. „Was müssen sich jene Leute denken, die zu Monatsbeginn immer ein paar hundert Euro für ihre Wohnung zusammenkratzen müssen, wenn sie hören, dass jemand, der ohnehin sehr gut verdient, 2500 Euro für sein Haus erhält?"