Das Innenministerium hat einen Ermittler aus der Soko Ibiza abgezogen. "Wir haben herausgefunden, dass einer der Ermittler vor Beginn der Untersuchungen eine SMS an eine Person, die Gegenstand der Untersuchungen ist, geschickt hat", sagte ein Sprecher des Ministeriums am Freitagabend der APA. Der Ermittler sei sofort abgezogen worden, da der Anschein von Befangenheit entstehen könnte.

Anlass soll eine SMS an Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache gewesen sein. Das berichtete das Ö1-Morgenjournal am Samstag. Es habe sich demnach um eine aufmunternde Kurznachricht an Strache gehandelt, kurz nachdem dieser aufgrund des Ibiza-Videos zurückgetreten war. Das Innenministerium bestätigte das gegenüber der APA nicht.

Peschorn sieht Ermittler gefährdet

Innenminister Wolfgang Peschorn bekräftigte indes im Interview mit den "Salzburger Nachrichten", dass die Ermittler der Soko Ibiza aus seiner Sicht gefährdet wären, wenn sie bekannt würden. "Wir können derzeit aufgrund unserer Ermittlungsergebnisse nicht ausschließen, dass wir es auch mit Menschen zu tun haben, die vor massiven Gewalttaten nicht zurückschrecken", sagte Peschorn.

Auf die Frage, ob diese Gefahr von ausländischen Geheimdiensten kommt oder ob kriminelle Organisationen dahinterstecken, meinte er, eine Antwort wäre "reine Spekulation".