Die ehemalige Wirtschafts- und Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck hat die im März präsentierte digitale Amtswege-App um rund 1,1 Millionen Euro in Printmedien beworben - in Onlinemedien dagegen nur um rund 490.000 Euro. Das geht aus einer parlamentarischen Anfragebeantwortung von Schramböcks Nachfolgerin Elisabeth Udolf-Strobl an die Neos hervor.

"Im Rahmen der gesamten Informationskampagne sind für Informationen in Onlinemedien Kosten in Höhe von € 489.671, für Informationen in Tageszeitungen Kosten in Höhe von € 755.084,07 und für Informationen in sonstigen Printmedien Kosten in Höhe von € 339.239,71, jeweils inklusive sämtlicher Abgaben, angefallen", heißt es in der Beantwortung, die der Kleinen Zeitung vorliegt.

Weitere 112.000 Euro bezahlte das Ministerium der Agentur PKP BDDO für das Grundkonzept der Info-Kampagne, "Beratung und Handling, Produktionskosten und Copyrights". Die Erstellung folgenden Erklärvideos schlug mit rund 31.000 Euro zu Buche:

Eine Auswertung, welche Werbung - zum Beispiel auf einer bestimmten Website - wie viele Zugriffe bzw. Downloads zur Folge hatte, hat das Ministerium nicht vorgenommen.

Die Neos, die die App wegen Mängeln von Anfang an kritisiert hatten, sehen Steuergeldverschwendung: "Wer eine online-App mittels Printwerbung vermarkten will, hat keine Ahnung vom Internet. Weil doppelt so viel Geld in Printwerbung wie in die digitale Bewerbung der App geflossen ist, liegt auf der Hand, dass es Türkis-Blau auch nicht um die tatsächliche Nutzung der App sondern um die Vermarktung der Regierung selbst gegangen ist", so Neos-Abgeordneter Gerald Loacker gegenüber der Kleinen Zeitung.