Die ehemalige grüne Nationalratsabgeordnete Gabriela Moser ist tot. Die 64-Jährige ist einer schweren Krankheit erlegen, die ihr vor der Nationalratswahl 2017 diagnostiziert worden war. Details über die Erkrankung wollte Moser bei ihren letzten Interviews nicht veröffentlichen.

Korruptionsjägerin

Die AHS-Lehrerin hatte 1984 der Luftverschmutzung in Linz wegen begonnen, sich für die Grünen zu engagieren, von 1997 bis 2017 vertrat sie die Partei im Nationalrat. Sie machte sich vor allem in der Buwog-Affäre und anderen Skandalen einen Namen als gründliche, unaufgeregte Aufdeckerin und Kämpferin gegen Korruption.

Sie hinterlässt einen Ehemann. Nach dem Ausscheiden ihrer einstigen Partei aus dem Nationalrat im vergangenen Jahr wechselte sie beruflich zur Liste JETZT ihres einstigen Parteikollegen Peter Pilz. Sie war dort Mitglied im Vorstand der politischen Akademie.

Buwog-Aufdeckerin

Moser galt als strebsame und hartnäckige Arbeiterin, die einen großen Anteil vor allem an der Aufklärung dubioser Geldflüsse im Umfeld der Buwog hat. So war es sie, die die Telefon-Protokolle zwischen Karl-Heinz Grasser, Walter Meischberger und Ernst Karl Plech über eine parlamentarische Anfrage an die Öffentlichkeit brachte. Im September 2012 legte sie den Vorsitz in dem von ihr geprägten Untersuchungsausschuss zu Korruptionsaffären zurück.

Die Oberösterreicherin saß seit 1994 mit nur zwei Jahren Unterbrechung im Nationalrat. Themen der begeisterten Radfahrerin waren vor allem Verkehr, Telekommunikation und Bautenwesen. Moser war u.a. an der Aufarbeitung des Skylink-Skandals und mehrerer Ungereimheiten bei den ÖBB beteiligt, etwa den riskanten Spekulationsgeschäften der Staatsbahn.

Ihr Engagement begründete Moser mit der Luftverschmutzung in der oberösterreichischen Hauptstadt. Überhaupt war Moser in Eigenbeschreibung "penetrant grün". Ihr Privatleben hielt die aus einer bürgerlichen Familie stammende Moser privat. Die gebürtige Linzerin war mit einem deutschen Physiker verheiratet und hatte keine Kinder.