Bei den Elternvertretern stoßen die von der Regierung geplanten Herbstferien auf Ablehnung. Evelyn Kometter: "Wir sind absolut gegen Herbst-Ferien", sagte Evelyn Kometer vom Österreichischen Verband der Elternvereine an Pflichtschulen gegenüber Ö1. "Es gibt keine einzige Studie, die belegt, dass Herbstferien pädagogisch sinnvoll sind". Auch Susanne Schmid, Vizepräsidentin des Bundesverbandes der Elternvereine, spricht sich dagegen aus: "Wir sind nicht glücklich, wenn es allgemeine Herbstferien gibt, weil das die Zeit ist, wo am meisten im Unterricht passiert", sagt sie - auch Schularbeiten, Test oder Projektwochen. "Hier eine Zeit herauszunehmen, haben wir nie befürwortet."
Ab dem Schuljahr 2020/21 wird es zwischen dem Nationalfeiertag (26. Oktober) und Allerseelen (2. November) an den Schulen Herbstferien geben. Das haben Bundeskanzler Sebastian Kurz und Bildungsminister Heinz Faßmann (beide ÖVP) angekündigt. Umgekehrt wird an den beiden Dienstagen nach Ostern und Pfingsten unterrichtet, ein bis drei schulautonome Tage werden gestrichen.
Dauer ist variabel
Die Dauer der neuen Herbstferien ist - ähnlich wie die der Weihnachtsferien - variabel, da der Start mit dem Nationalfeiertag am 26. Oktober bzw. das Ende mit Allerseelen (2. November) jedes Jahr auf einen anderen Wochentag fällt. Je nachdem ist dann ein davorgehendes oder darauffolgendes Wochenende auch noch frei.
Positive Auswirkungen
Grundsätzlich begrüßt wird die neue Herbstferienwoche von der Hotellerie - allerdings in unterschiedlichen Nuancen. Die Präsidentin der Hoteliervereinigung, Michaela Reitterer, geht von "merklichen positiven Auswirkungen auf die Beschäftigungsdauer aus", hieß es in einer Aussendung. "Eine buchungsstarke Woche im Herbst wäre ein weiterer Anreiz, die Saison zu verlängern." Das Wegfallen der Dienstage nach Ostern und Pfingsten würde durch einen Herbstferien-Block "mehr als ausgeglichen".
"Streichung nicht notwendig"
Anders der Fachverband Hotellerie in der Wirtschaftskammer: Dort sieht man "keine Notwendigkeit" der Streichung des Osterdienstags und des Pfingstdienstags zugunsten der Herbstferien: "Gerade das Pfingstwochenende ist für die Hotellerie wirtschaftlich nicht wegzudenken und darf keinesfalls geopfert werden." Stattdessen sollten die Herbstferien nur durch die Streichung schulautonomer Tage "finanziert" werden.