Nach der Aussage von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zu spät aufstehenden Wienern entwickelte sich der Hashtag "#WienStehtAuf" auf den diversen Social-Media-Kanalen zum absoluten Renner. Auf Twitter führte er am Freitag sogar die heimische Trend-Hitliste an.
Der Sager, wonach in Wien "immer weniger Menschen in der Früh aufstehen, um zu arbeiten, und in immer mehr Familien nur mehr die Kinder in der Früh aufstehen, um zur Schule zu gehen", regt auf. Zahlreiche Menschen teilen dem Kanzler mit, bereits früh ihr Tagwerk zu beginnen.
Geteilt werden aber auch wissenschaftliche Daten zum Alltag von Arbeitslosen, verbunden mit spöttischen Kommentaren:
Die Stadt selbst beteiligte sich ebenfalls - etwa in dem sie Frühaufsteher wie Mitarbeiter der MA 48 porträtierte. Sogar Sozialstadtrat Peter Hacker fügte den "tag" an seine Facebook-Postings an.
Ironische Debattenbeiträge nehmen Anleihe in der Literatur:
Aber auch in den inländischen und ausländischen Medien ist die Erregung groß. Nicht nur Florian Klenk vom Falter twittert:
Auch dem Spiegel und dem Stern war das Thema eine Geschichte wert und die Süddeutsche greift das Thema ebenfalls auf: Der österreichische Schriftsteller Karl-Markus Gauß schreibt in seiner Kolumne, Österreichs Kanzler Kurz wolle nur denen Hilfe geben, die sie "verdienen". "Dabei gebührt sie denen, die sie benötigen." Der Text steht unter dem Titel: "Wer gerechter sein möchte als gerecht, der ist höchstens selbstgerecht."
Gauß beschäftigt sich mit dem Begriff der politischen Gerechtigkeit, auf den keine Partei verzichten wolle, und mit dem Kurz seine Wahl gewonnen habe, weil er es mit dem Thema Migration kurzgeschlossen habe, wovon sich Österreich bis heute nicht erholt habe. Der Tugend der Gerechtigkeit werde durch das Ausspielen von verschiedenen Gruppen die Bosheit untergemengt: "Wer wenig hat, darf sich immerhin daran erfreuen, dass es anderen noch viel schlechter geht als ihm." Gerechter als gerecht, das gebe es nicht. " Siehe eingangs erwähnter Titel zum Text.