Ein Altern in Würde ermöglichen, Menschen zu Hause zu pflegen, pflegende Angehörige bestmöglich zu unterstützen - das formulierte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) als Ziel der Regierung.
Der heutige Tag solle der Start eines intensiven Pflegedialoges sein, mit Ländern, Gemeinden und allen Stakeholdern, also Institutionen, die mit der Pflege befasst sind. "Auch mit der Caritas", fragen wir nach? Auch mit der Caritas", antwortet Ministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ). Schließlich gehe es darum, best-practice-Beispiele zu sammeln und einzubringen, und dazu brauche man auch die heimischen Anbieter. Aber es werde auch eine Studie zu international erfolgreichen Modellen geben.
An folgenden Eckpunkten will man das Konzept aufstellen:
- Pflegende Angehörige sollen besser unterstützt werden
- Personal soll so ausgebildet werden, dass die nachhaltige Pflege sichergestellt ist
- die Organisation von Pflege soll neu aufgestellt werden, so dass es flächendeckend bedarfsgerechte Angebote gibt
- ein Schwerpunkt soll auf der mobilen Pflege liegen
- die Finanzierung soll auf ein ordentliches Fundament gestellt werden
- modernen Technologien sollen unterstützend eingesetzt werden
In Sachen Finanzierung scheiden sich noch die Geister. Hartinger-Klein ging merklich auf Distanz zur Idee der Pflegeversicherung: In Deutschland habe man keine guten Erfahrungen damit gemacht. Aber man werde sich das genau ansehen.
Pflegegeld: Erhöhung offen
Ob und in welchen Stufen das Pflegegeld angehoben wird, darauf wollte sich die Regierung noch nicht festlegen. Kurz sprach vom Bedarf insbesondere in den höheren Pflegestufen. Journalisten wandten ein, dass beispielsweise Volksanwältin Ingrid Korsesc darauf dringe, die niedrigen Pflegestufen anzuheben, weil dies den größten Effekt für die Unterstützung der Pflege zu Hause habe. Hartinger verwies auch hier darauf, dass man sich alles genau anschauen wolle, bevor man entscheide.
Zur bestmöglichen Ausbildung des Pflegepersonals gehöre auch eine Imagekampagne: Das Ansehen der pflegenden Personen müsse gehoben werden, junge Menschen müssten einen Anreiz haben, sich für diesen Beruf zu entscheiden. Gedacht ist auch an die Forcierung des freiwilligen sozialen Jahres in der Pflege.
Claudia Gigler