Im Falle eines ungeregelten Brexit soll den rund 25.000 in Großbritannien lebenden Österreichern die Möglichkeit einer Doppelstaatsbürgerschaft eröffnet werden. Das kündigte Außenministerin Karin Kneissl am Dienstag in einer Pressekonferenz an.
Zu diesem Zweck müsse Österreich sich teilweise aus der Europaratskonvention zur Vermeidung von Doppelstaatsbürgerschaften zurückziehen - was fast alle anderen Mitgliedsstaaten bereits getan hätten, erklärte Kneissl im Rahmen ihres Ausblicks auf das außenpolitische Jahr 2019.
Ein solcher Schritt bedeutet laut Kneissl aber nicht, das Österreich künftig Doppelstaatsbürgerschaften Tür und Tor öffnen will. Prinzipiell sollen sie weiter vermieden werden, aber Ausnahmeregelungen für drei Gruppen geschaffen werden: Österreicher in Großbritannien, Überlebende der Shoah und deren Nachkommen sowie - wie bereits sowohl innen- als auch außenpolitisch kontroversiell diskutiert - für deutschsprachige und ladinische Südtiroler. Eine ähnliche Regelung für Österreicher türkischer Herkunft schloss Kneissl weiter dezidiert aus.