Liste Jetzt-Chefin Maria Stern, die für Listengründer Peter Pilz auf ihr Nationalratsmandat verzichtet hatte, will nun doch ins Parlament. Sie sagte in der "ZiB2" am Donnerstag mehrmals, dass sie früher oder später ein Mandat haben werde. Es sei auf Dauer nämlich ein Nachteil, dass sie nicht im Parlament vertreten sei, erklärte Stern. Wie das geschehen soll, sagte sie nicht.

Stern hätte im Sommer 2018 nach dem Rückzug des damaligen Klubchefs Peter Kolba dessen Mandat übernehmen können, hat aber für Pilz darauf verzichtet. Die Parteichefin räumte im Interview "enorme Startschwierigkeiten" beim Beginn der Liste ein. Die internen Streitereien hätten dominiert, doch der Wähler könne sich bald auf die Inhalte der Partei konzentrieren.

"Pilz" bleibt vorerst

Die Liste Pilz heißt nun "Jetzt", dennoch wird ihr alter Name weiterhin im Anhang geführt. Damit soll bald Schluss sein, erklärte Stern. Pilz sei nicht Markenkern, man führe den Namen schlicht mit, damit man wiedererkennbar sei. Bis Ende des Jahres "gehe ich davon aus", dass der Name des Listengründers im Titel wegfallen wird.

Von dem Vorstoß von Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne), die Grünen mit der Liste Jetzt zu fusionieren, zeigte sich Stern wenig begeistert. Es gebe ohnehin bereits enge Zusammenarbeit in vielen Dingen. "Die Grünen sind im Umbruch, wir sind im Aufbau, man wird sehen, was die Zukunft bringt." Man habe sich eigene Kernthemen geschaffen, unter anderem jenes der Kinderarmut.

Den Kandidaten für die EU-Wahl werde man noch nicht bekannt geben, gab Stern an. "Aber ich verspreche Ihnen, dass Sie vor Ende Jänner beschied wissen." Dazu, dass der Name Johannes Voggenhuber im Raum steht, erklärte Stern, sich auf Spekulationen im Vorfeld nicht einlassen zu wollen. Die Linie der Partei sei jedenfalls klar "pro Europa", "und meiner Meinung nach ist hier die Migration nicht das wichtigste Thema". Klimaschutz und Armut seien hingegen zentral. Mit "ein, zwei Mandaten" rechne die Liste bei der Wahl.