Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache blickt optimistisch auf das erste Regierungsjahr zurück. Man habe auch die ÖVP verändern könne, diese hätte erkannt, dass sie sonst keine Zukunft habe, sagte Strache Mittwochabend im Interview mit der ZiB 2.

Scharf attackierte Strache die SPÖ:Sie spalte das Land mit "Diffamierungsmethoden" und verbreite "typische Fake News". Er habe den Eindruck, da habe sich offenbar seit der Causa Silberstein im letzten Wahlkampf wenig verändert, so Strache. Anlass für die Attacke war die Notstandshilfe, wo fälschlicherweise kursiere, dass diese abgechafft werde. Richtig sei: "Sie bleibt und wird nicht abgeschafft, sondern ins Arbeitslosengeld Neu integriert und übergeführt."

Details zu dieser geplanten Reform nannte Strache aber nicht. Derzeit würden "alle Experten herangezogen, um die Bereiche zu evaluieren". Aus seiner Sicht sei es aber zu wenig, wenn man nur ein Jahr gearbeitet habe und dann lebenslang Notstandshilfe beziehen wolle. "Man muss darüber diskutieren, ob das zwei, drei, vier oder fünf Jahre sein sollen."

Indirekt kritisierte der Vizekanzler auch den Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen: Dieser habe in seiner Neujahrsansprache kein einziges Mal Österreich erwähnt. Zur bevorstehenden EU-Wahl nannte der FPÖ-Chef das Ziel, deutlich stärker zu werden, möglicherweise die SPÖ von Platz zwei zu verdrängen. Bei der Wahl gehe es darum, "die unverantwortliche Willkommenspolitik von Merkel und Macron abzuwählen". Den Posten des österreichischen EU-Kommissars überlasse die FPÖ hingegen der ÖVP: "Der ist dort ganz gut aufgehoben. Wir kümmern uns mehr um Österreich." Mit Kommissar Johannes Hahn habe man gut zusammengearbeitet. Hingegen sieht Strache eine eventuelle Nominierung von Othmar Karas sehr kritisch: "Das ist etwas, was man sich schwer vorstellen kann."