Salzburgs Erzbischof Franz Lackner hat einen Teil seiner Predigt zum Jahreswechsel im Salzburger Dom der Causa Bischof Alois Schwarz gewidmet. Er wolle als Visitator in der Diözese Gurk-Klagenfurt "mögliche Irrwege aufzeigen", wurde Lackner heute, Mittwoch, von der katholischen Nachrichtenagentur "Kathpress" zitiert.
Das neue Jahr bringe "so manche schwere und herausfordernde Aufgabe", erklärte der Erzbischof, der am 20. Dezember von Papst Franziskus zum Apostolischen Visitator für die Diözese Gurk-Klagenfurt ernannt worden war. Er werde in Gurk die Universalkirche vertreten und wolle "Verwundungen, Leiden und Missverständnisse wahrnehmen", "mögliche Irrwege aufzeigen" und "alles sorgsam prüfen", sagte Lackner. Seine Erkenntnisse werde er in Rom dem Papst berichten.
"Feind kommt nicht von außen"
An den Anfang seiner Predigt stellte der Erzbischof eine Erkenntnis "aus einer Zeit, als das Christentum fürchterlicher Verfolgung ausgesetzt war". Dennoch habe es schon in der jungen Kirche geheißen: "Der eigentliche Feind des Glaubens kommt nicht von außen." Der Widerstand von außen habe der Kirche in ihren Fundamenten noch nie geschadet, "wohl aber interne Streitigkeiten", gab Lackner zu bedenken.
Am Heiligen Abend hatte Salzburgs Erzbischof in einem Interview während der "Licht ins Dunkel"-TV-Sendung des ORF-Landesstudios Salzburg gemeint, er wolle als Apostolischer Visitator für die Diözese Gurk-Klagenfurt vor allem "eine Brücke nach Rom sein". Er werde seinen Dienst als Visitator Mitte Jänner beginnen.