Die Ärztekammer begrüßt die Ausstattung der E-Card mit Foto ausdrücklich. „Schließlich haben wir uns das lange gewünscht“, erinnert ÖÄK-Präsident Thomas Szekeres. „Aber dies missbräuchlich zur Ausländerhetze zu verwenden, ist absolut inakzeptabel“, stellt Szekeres im Hinblick auf ein gestern auf dem YouTube-Kanal einer Regierungspartei erschienenes Video klar.
„Wir sehen die Erleichterung für Ärzte bei der Identitätsfeststellung und eine Verbesserung im Kampf gegen Missbrauch sehr positiv“, so der ÖÄK-Präsident. Zumindest bei den gröbsten Missbrauchsfällen kann das Foto eine Hilfe sein.
Wie in der letztjährigen parlamentarischen Anfragebeantwortung bekannt wurde, kam es in Wien, Niederösterreich, Salzburg und Vorarlberg im Zeitraum von drei Jahren zu weniger als dreißig Fällen, in denen E-Cards durch Verleihen missbraucht wurden, der Schaden in den größten Bundesländern Wien und Niederösterreich belief sich auf etwa 12.720 Euro.
„Aber mit Hilfe von rassistischen Klischees daraus politisches Kleingeld schlagen zu wollen, ist skandalös und schärfstens zu verurteilen.“
Dass das besagte Video mittlerweile von der Partei mit Hinweis auf „einen Kommunikationsfehler“ gelöscht wurde, lässt Szekeres hoffen, dass künftig mehr Sensibilität an den Tag gelegt wird.