Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Bundespräsident Alexander Van der Bellen haben am Nationalfeiertag die Notwendigkeit des gesellschaftlichen Zusammenhalts hervorgehoben. Oberbefehlshaber Van der Bellen plädierte bei den traditionellen Feierlichkeiten zum 26. Oktober einmal mehr für ein ordentliches Heeres-Budget.

Österreich feiert am Freitag die "immerwährende Neutralität", die der Nationalrat am 26. Oktober 1955 beschlossen hat. Wie jedes Jahr legten zum Auftakt der Bundespräsident und die Bundesregierung beim Äußeren Burgtor Kränze im Gedenken an die toten Soldaten und Opfer des Widerstandes nieder.

Anschließend fand am Heldenplatz die Angelobung von 1.021 Rekruten aus ganz Österreich statt. In diesem Rahmen verwiesen sowohl Kurz als auch Van der Bellen auf die hundertste Wiederkehr der Gründung der Republik am 12. November 1918. Sie erinnerten an die finsteren Zeiten in der ersten Hälfte dieser 100 Jahre, aber auch an den erfolgreichen Wiederaufbau nach den Weltkriegen und an den starken Zusammenhalt der Gesellschaft.

"Wer seine Heimat liebt, ist für das vereinte Europa"

Nur durch das Gemeinsame sei der wirtschaftliche und soziale Aufschwung Österreichs ermöglicht worden, betonte Van der Bellen. Das Gemeinsame betonte der Präsident auch im Zusammenhang mit der Europäischen Union: "Wer seine Heimat liebt, ist für das vereinte Europa. Denn die Europäische Union ist Garant für Frieden, Freiheit und Wohlstand. Nur gemeinsam sind wir stark."

Kurz dankte bei seiner Nationalfeiertags-Premiere als Kanzler besonders der Aufbaugeneration für deren Glauben an Österreich. Dieser "Glaube an unser Österreich" sei auch heute noch genauso wichtig. Neben den Bundesheer-Angehörigen dankte der Kanzler auch all jenen, "die täglich fleißig zur Arbeit gehen, die Kinder erziehen oder sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern oder all jenen, die sich in unterschiedlichen Organisationen freiwillig für andere organisieren, damit wir auch in Zukunft noch in Friede, Freiheit und Sicherheit leben können".

"Panzer-Ballett"

Rundherum hatte da schon die traditionelle Leistungsschau des Bundesheers an sieben Standorten in der Wiener Innenstadt begonnen. Zahlreiche Besucher nutzten das warme Herbstwetter, um sich über Helikopter zu informieren oder ein "Panzer-Ballett" zu bestaunen.

Auf großes Interesse stieß auch die Möglichkeit, hinter die Kulissen zahlreicher Ministerien und Institutionen zu blicken. So gab sich Kanzler Kurz in seinem Büro, dem Kreisky-Zimmer, einem regelrechten Selfie-Marathon hin. Auch der Bundespräsident und seine Ehefrau empfingen die Bevölkerung in der Hofburg, für den Abend haben sie 1.000 ehrenamtlich Tätige zum Fest "100 Jahre Republik - Österreich sagt Danke" geladen.