Einen Tag nach der Nationalratswahl müssen die Grünen noch zittern und sind nicht nur vom Parlamentsauszug, sondern auch vom Finanzdesaster bedroht. Erste Rufe nach personellen Konsequenzen wurden laut. Zuvor hofft man aber noch auf die Karten-Wähler. Die Grünen stürzten bei der Nationalratswahl laut dem Ergebnis vom Sonntag auf 3,3 Prozent ab, womit sie aus dem Parlament fliegen dürften: Ein Ergebnis, das in der Partei die Grabenkämpfe eröffnet.
Die Wiener wagten sich dabei als erste aus der Deckung und forderten Änderungen. Zu all dem kommen noch die finanziellen Schwierigkeiten, denn abgesehen von den Millionenschulden aus dem Wahlkampf würde die Auflösung des Parlamentsklubs weitere finanzielle Engpässe verursachen: Kosten, die wohl die Landesparteien tragen müssen. Politikwissenschafter Hubert Sickinger sieht dies jedoch problematisch, denn einerseits sind die Grünen in vielen Bundesländern finanzschwach, andererseits sind die Fördermittel in einigen Ländern zweckgebunden.
Wahldebakel für die Grünen: Lunacek hofft noch auf Einzug
Zwar haben sich die meisten Landesorganisationen solidarisch erklärt, es gab aber auch erste Rufe nach einem Köpferollen. Der Bezirksvorsteher von Wien-Neubau, Thomas Blimlinger, forderte den Rücktritt des Bundesvorstands, denn seiner Meinung nach sind die Ursachen für den Absturz auf langjährige Fehler der Bundespartei zurückzuführen. Gelegenheit zur Diskussion bei den Grünen gibt es jedenfalls morgen, Dienstag, beim Bundesvorstand der Partei.