Opernball-Organisatorin Maria Großbauer wird bei der Nationalratswahl für die ÖVP auf dem sechsten Listenplatz kandidieren. Parteiobmann Sebastian Kurz präsentierte die neue Kandidatin am Dienstag auf der Terrasse vor der Albertina, die Staatsoper im fototauglichen Hintergrund. Großbauer ist nicht Parteimitglied und wird auch keines werden, erklärte sie. Außerdem werde sie auch in Zukunft den Opernball organisieren.

"Wir haben mit ihr eine Persönlichkeit gewonnen, die wie keine andere für den Kunst- und Kulturbereich steht. Ich freue mich, dass sie bereit ist, im Team dabei sein zu wollen", erklärte Kurz bei der Pressekonferenz. Die Kunst und Kultur seien Großbauer schon in die Wiege gelegt worden, so sei etwa ihr Vater Philharmoniker gewesen und sie selbst habe Jazz-Saxofon studiert. Als Organisatorin des Opernballs habe sie außerdem Erfahrung im Kulturmanagement gewonnen, so der Parteichef weiter. "Ich bin froh, dass du bereit bist, bei uns mitzumachen, weil ich dich als sehr kreative Person kennenlernen durfte."

Opernball-Organisatorin Großbauer kandidert für ÖVP

"Ich weiß, wie schön es ist, in einem kulturellen Umfeld aufzuwachsen", sie wisse aber auch um die Sorgen und Schwierigkeiten freischaffender Künstler, betonte Großbauer dann selbst. Die Hoch- und Volkskultur seien nie ein Widerspruch gewesen: "Die gehören zusammen."

Kulturministerin?

Über die Kultur des Landes schwärmte sie: "Ich liebe Österreich. Ich bin stolz, welche Künstler dieses Land hervorgebracht hat. Unser kulturelles Erbe ist ein Schatz." Dies soll auch in Zukunft so wahrgenommen werden. Aufgabe der Politik sei es daher, die Rahmenbedingungen und den Boden hierfür zu schaffen. "Ich möchte mit Leidenschaft und Begeisterung für die Künstler da sein, ihre Stimme sein, für sie kämpfen", so Großbauer. Beginnen müsse man dabei schon bei den Kleinsten im Kindergarten, in den Schulen und an den Universitäten. "Ich habe einige Ideen und weiß, wo es Probleme gibt." So komme etwa das Geld oft nicht dort an, wo es gebraucht wird. "Mir geht es um die Menschen, um die Künstler", nicht um Kulturbürokratie, betonte sie weiters.

ÖVP-Mitglied ist Großbauer nicht, sie hat auch nicht vor, eines zu werden, sondern will sich frei engagieren, wie sie erklärte. Kurz sei "engagiert und offen", daher unterstütze sie ihn. Ob sie als Kulturministerin zur Verfügung steht, ließ sie offen, zunächst würden nun die Wähler entscheiden. Auf die Frage, bei welcher Partei sie bei der letzten Nationalratswahl ihr Kreuzerl gemacht hat, meinte Großbauer: "Ich bin immer auf der Linie, wo ich jetzt bin." Es sei in den letzten Jahren aber "nicht einfach" gewesen, zu entscheiden, wem man die Stimme gibt.