Die Grünen forderten am Montag eine Regelung für Sprachquoten in Kindergärten und Volksschulen. Diese soll vorsehen, dass "Kinder mit Deutschdefiziten sollten nicht zusammengefasst werden", sagte Grünen-Bildungssprecher Harald Walser - ideal würde er einen Anteil von maximal ein Viertel bis ein Drittel Kinder mit Sprachdefiziten in einer Gruppe ansehen.
"Das ist gut gemeint, aber nicht möglich", entgegnet Bildungsexpertin Heidi Schrodt. Denn dafür müsste man etwa in Wien Kinder sogar aus der Stadt rausbringen, weil die Quote in manchen Gegenden anders nicht zu erreichen wäre. Die Zielrichtung müsste der Expertin zufolge eine andere sein: "Man kann auch in Klassen mit 80 Prozent Kindern nicht deutscher Muttersprache gut arbeiten, solange das Personal dafür da ist", sagt sie. "Wir brauchen viel mehr Ressourcen, damit auch in Kleingruppen gearbeitet werden kann", sagt Schrodt.
Kritik am Vorschlag der Grünen kommt aich von Bildungsministerin Sonja Hammerschmid. Betroffene Kinder sollten aufgrund sprachlicher Defizite nicht zu einem anderen Standort pendeln müssen, sagt sie. "Vor allem kleine Kinder sollten wohnortnahe betreut werden".