Drei mitteleuropäische Staatsoberhäupter geben sich heute in Salzburg die Ehre. Bundespräsident Alexander Van der Bellen empfängt heute seinen slowenischen Kollegen Borut Pahor und die kroatische Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic.
Österreich, Slowenien und Kroatien wollen damit einen Schritt zur Festigung ihrer trilateralen Kooperation setzen. Themen der Gespräche sind die Zukunft der EU sowie die EU-Perspektiven der Westbalkanländer. Die drei Staatsoberhäupter werden aber wohl auch über den slowenisch-kroatischen Grenzkonflikt sprechen, der eigentlich durch einen Ende Juni ergangenen internationalen Schiedsspruch gelöst sein sollte. Allerdings will sich nur Ljubljana dem internationalen Richterspruch fügen. Zagreb war schon im Jahr 2015 wegen eines Fehlverhaltens des slowenischen Richters aus dem Verfahren ausgestiegen. Das Haager Schiedsgericht rügte damals das Verhalten Ljubljanas und rollte das Verfahren in komplett internationaler Zusammensetzung neu auf.
Schiedsspruch
Van der Bellen hatte sich im Mai bei seinem Besuch in Ljubljana dafür ausgesprochen, dass Slowenien und Kroatien den Schiedsspruch akzeptieren. Nach dem Vorbild anderer informeller Bündnisse wie der Visegrad-Gruppe oder der Benelux-Länder versuchen auch Österreich, Slowenien und Kroatien ihre Kräfte durch eine engere Kooperation zu bündeln.
Die drei Präsidenten kamen bereits am Montagabend in die Mozartstadt, wo sie auf Einladung von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) an einem Abendessen teilnahmen. Der offizielle Teil des Treffens beginnt am heutigen Dienstagvormittag. Van der Bellen und Haslauer werden die beiden Staatsgäste um 10.00 Uhr in der Residenz Salzburg, dem ehemaligen Regierungssitz der Fürsterzbischöfe, empfangen. Nach einem Sechs-Augen-Gespräch sowie einem Arbeitsgespräch ist für 12.15 Uhr eine Pressekonferenz der drei Staatsoberhäupter angesetzt.