Am Wochenende jährt sich die Niederschlagung des türkischen Putschversuches zum ersten Mal - und zu diesem Anlass ist auch in Wien eine Gedenkfeier geplant. Dabei gab es im Vorfeld große Aufregung, weil Außenminister und ÖVP-Chef Sebastian Kurz den Auftritt des türkischen Wirtschaftsministers untersagte. Seither steht die Frage im Raum: Kommt nun ein türkischer Politiker zu den Feiern nach Wien oder nicht?

Nein, sagt Ramazan Aktas, Sprecher des Erdogan-nahen Veranstalters "UETD" im Ö1-Morgenjournal. "Kein türkischer Politiker", so Aktas, "wird von uns erwartet". Schließlich wolle man sich an die von der Politik ausgesprochenen Regeln halten, erklärt Aktas. Erfreut ist er darüber nicht - weshlab er scharfe Kritik an Kurz übt: "Das Auftrittsverbot ist undemokratisch und populistisch", schimpft Aktas. Kurz habe vor Jahren bemerkt, "dass man mit Türkei-Bashing Stimmen bekommt", behauptet Aktas. Überhaupt behauptet der Austro-Türke, dass es sich bei der geplanten Feier zur Niederschlagung des Putsches "nicht um eine politische Veranstaltung, sondern um eine Gedenkfeier" handle.

Ein für allemal erledigt ist das Thema für ihn übrigens nicht: Man werde sich zwar bis zur Wahl im Herbst an das Verbot des Außenministers halten und keine türkischen Politiker einladen, danach sei es aber durchaus wieder möglich.