Hoch hinaus hat es FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache am Dienstag in Wien gezogen, und zwar bei der Tier-Auswahl: Gemeinsam mit Ehefrau Philippa hat er die Patenschaft für zwei Netzgiraffen im Schönbrunner Zoo - Fleur und Sofie - übernommen. Nun bekamen sie die Urkunden überreicht.

© APA/HELMUT FOHRINGER

Strache selbst erinnerte in einer Aussendung daran, dass die Eröffnung des neuen Giraffenhauses der letzte offizielle Termin von Ex-ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner war. Wenige Stunden danach gab er seinen Rücktritt bekannt. Strache assoziiert dennoch nur Gutes mit den Giraffen: "Über den Dingen stehen", "hoch hinaus wollen", den Durchblick oder Weitblick haben, ist was ihm zu diesen Tieren einfällt.

Tierpatenschaften sind beliebt

Tierpatenschaften sind bei Politikern sehr beliebt. Der Schönbrunner Zoo bewirbt sie als "Möglichkeit, sich mit dem betreffenden Tier zu präsentieren und dadurch neben klassischer Produktwerbung die Sympathiewerte zu steigern". Der Wiener FPÖ-Vizebürgermeister Johann Gudenus versuchte dies mit einer Patenschaft für einen Eurasischen Luchs. Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) ist Pate einer Riesenschildkröte, Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter eines Tux-Zillertaler Rindes und Ex-ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner des Großen Pandas.

© APA/HELMUT FOHRINGER

Patenschaften bedeuten für die Zoos wichtige Spendeneinnahmen. Schönbrunn bietet zwei Formen, für Firmen und für Privatpersonen. Politiker nehmen meist erstere Variante, bei der es auch eine Tafel mit Logo beim Gehege des Patentieres gibt. Die Firmenpatenschaft ist deutlich teurer - und, wie die für Private auch - nach Betreuungsaufwand gestaffelt: Für Menschenaffen, Eisbären, Elefanten, Nashörner, Koalas, Pandas oder Giraffen müssen Firmen jährlich 10.000 Euro springen lassen, die teuerste Privatpatenschaft kostet 3.360 Euro. Die günstigste Kategorie sind Fische und Amphibien um 2.500 Euro für Firmen bzw. 480 Euro für Privatpersonen.

Viele Politiker-Patenschaften sind mittlerweile wieder ausgelaufen. Abgeschlossen werden sie nämlich immer nur für ein Jahr. Sein Leben lang Panda-Pate bleibt allerdings Ex-ÖVP-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel. Er ist nämlich Ehrenpate - wegen besonderer Verdienste um den Tiergarten, konkret seinen Beitrag dazu, dass China ein Panda-Pärchen zur Verfügung stellte.