"Wir haben uns zum Ziel gesetzt, diese Form der Buchstabensuppe auf den Speisekarten abzuschaffen.“ Mit dieser Ansage kündigte Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter vor gut einem Jahr vollmundig eine Reform der Allergenverordnung an. Mit "wir" meinte er die inzwischen verstorbene Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser, die eigentlich für die Verordnung zuständig ist, und freilich sich selbst.
Gut ein Jahr später erklärt man im Landwirtschaftsministerium auf die Frage, was seit der Ankündigung eigentlich geschehen sei: "Wir arbeiten im Hintergrund. Noch ist nichts verkündbar." Dass an einer Reform gearbeitet wird, bestätigt auch Kathrin Liener, Pressesprecherin der zuständigen Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner. Nur: Von Rupprechter oder seinem Ministerium hat man seit der damaligen Ankündigung keine Wahrnehmung. "Wir arbeiten mit der Gastronomie direkt zusammen und werden so die Verordnung adaptieren", sagt Liener. So solle es etwa nicht mehr alle drei Jahre Schulungen für das Gastro-Personal geben, da das Wissen über Allergene mittlerweile fixer Bestandteil in den Lehrplänen der Berufsschüler ist.
Übrigens: Auch wenn es lautstarke Beschwerden über die Verordnung gibt, in der Praxis gibt es kaum Strafen. "Diese würden im allgemeinen nur konsequente Verweigerer treffen. Die Gastronomie setze die Vorschriften gut um, es komme kaum zu Beschwerden in dieser Frage", erklärte Rendi-Wagner im April im Parlament.
Dass es dennoch Unwissen über die Verordnung gibt, bestätigt man auch im Ministerium. So gibt es selbstverständlich eine Ausnahme für Privatpersonen - also etwa Eltern, die einen selbst gemachten Kuchen zu einer Schulfeier bringen würden. Die Antworten auf die häufigsten Fragen gibt es hier.