Der Obmann der FPÖ, Heinz-Christian Strache, hat im Interview mit dem Ö1-Mittagsjournal eine Reihe von politischen Vorhaben genannt: Er wolle die Pflichtmitgliedschaft zu Kammern streichen, eine Mindestpension von 1100 Euro einführen und viele Subventionen kürzen. Beim Klimaschutz ist er skeptisch.

"Wir haben heute ein System, wo jene, die nicht bereit sind zu arbeiten, von jenen profitieren, die arbeiten", kritisierte der FPÖ-Chef. Dass Mindestpensionisten nur knapp mehr Geld bekämen als Asylwerber, verstehe kein Mensch, weshalb es künftig 1100 Euro Mindestpension geben müsse. Auch das Pflegegeld gehöre erhöht.

Finanzieren könne man das durch Abbau bei den Subventionen. Denn Österreich gebe hier jährlich 18 Milliarden Euro aus, das sei doppelt so viel wie im EU-Schnitt. Auch die "Zwangsbeiträge zu den Kammern" will Strache abschaffen. Ob das eine Bedingung in möglichen Koalitionsverhandlungen nach der Wahl sei? "Das kann ich mir durchaus vorstellen", so Strache.

Die Wahl sei kein "Beauty-Contest in Slim-Fit-Anzügen", sondern es gehe um die Frage, wer verlässlich sei. Die Regierung sei "dramatisch gescheitert" und habe den Stillstand zu verantworten. Sollte die FPÖ bei der Wahl auf Platz zwei kommen, werde man den Anspruch der stärksten Partei auf den Kanzlerposten akzeptieren. Allerdings erwarte er, Strache, dass diese Partei dann mit der FPÖ über eine gemeinsame Regierung verhandle. Die Ausgrenzung müsse beendet werden.

Aufhorchen ließ Strache beim Thema Klimaschutz: Die Frage, ob er akzeptiere, dass es einen von Menschen verursachten Klimawandel gebe, wollte der FPÖ-Mann nämlich nicht klar beantworten. Seine Antwort: "Das ist eine wissenschaftliche Debatte, die wir nicht zu führen haben." Es gebe unterschiedliche wissenschaftliche Bewertungen: "Viele Wissenschaftler meinen, dass der Klimawandel immer stattgefunden hat." Zwar müsse man alles tun, um die Umwelt zu schützen, jedoch: "Die Erderwärmung wird man angesichts zunehmender Sonneneruptionen nicht korrigieren können." Andererseits meinte Strache auch: Der Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimavertrag sei "nicht erfreulich, aber war leider absehbar". Das Abkommen sei sowieso ein zahnloser Tiger gewesen, da es nur Absichtserklärungen enthalte.