Der von den USA angekündigte Protektionismus im Wirtschaftsbereich würde allen schaden, erklärte Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) vor Beginn des EU-Finanzministerrates in Brüssel. Wenn man die Signale aus Amerika höre, gebe es solche Befürchtungen. "Aber es wird vieles nicht so heiß gegessen wie gekocht." Er "hoffe, dass das noch ins richtige Lot kommt".

Schelling verwies darauf, dass es nicht nur um Handelsbeziehungen, sondern auch um Steuerrecht gehe. Beim EU-Finanzministerrat würden Vorbereitungen diskutiert, wie man mit solchen Entscheidungen umgeht. "Meine Position ist, gestalten statt verwalten. Nicht warten, sondern aktiv gegensteuern. Das ist notwendig, um den Protektionismus hintanzuhalten", so der Minister.

Allerdings gebe es "noch keine wirklichen Entscheidungen, immer nur Ankündigungen der USA aus dem Wahlkampf". Dies werde man abwarten müssen. "Ich bin mir auch nicht sicher, ob die überhaupt wissen, was sie entscheiden wollen. Wir brauchen ein Konzept in beide Richtungen. Sind wir künftig der Partner für solche Verträge, oder geht man den Weg lauter bilateraler Verträge? Meine Meinung ist, Europa muss selbstbewusst stark darauf pochen, dass wir der Vertragspartner sind."