Beim Flüchtlingsgipfel in Rom will Italien die Weichen für eine permanente Kontaktgruppe aus den EU-Ländern, die am stärksten mit der Flüchtlingsproblematik konfrontiert sind, und einigen nordafrikanischen Ländern stellen. Auch Österreich wird Mitglied der Kontaktgruppe sein.
Am Flüchtlingsgipfel beteiligen sich neben Gastgeber Italien auch Deutschland, Frankreich, sowie die italienischen Nachbarländer Österreich, Schweiz und Slowenien. Zum Gipfeltreffen in Rom eingeladen sind auch Malta, das den EU-Vorsitz innehat, sowie EU-Kommissar Avramopoulos. "Solange sich keine gesamteuropäische Lösung in der Grenzschutzfrage abzeichnet, werden wir weiterhin den Schulterschluss mit gleichgesinnten Partnern in Europa suchen, um mit den nordafrikanischen Staaten direkt über Lösungen zu sprechen. Wie bei der Schließung der Westbalkanroute werden wir alles daran setzen, dass die Position Österreichs auch weiterhin mehrheitsfähig in Europa bleibt", sagte Innenminister Sobotka vor dem Gipfeltreffen.
Auch Libyen ist dabei
Auf nordafrikanischer Seite werden der libysche Ministerpräsident Fajis al-Sarraj sowie die Innenminister von Tunesien, Algerien und Ägypten erwartet. Ziel sei es, Strategien für die Stabilisierung der Lage im zentralen Mittelmeerraum, für die Kontrolle der libyschen Küste, sowie der südlichen Grenze Libyens zu entwickeln, sagte Italiens Innenminister Marco Minniti. Italien sei ein Grenzland und könne seine Erfahrung im Umgang mit der Flüchtlingsproblematik in den Dienst der gesamten Union stellen.