Die Würfel sind gefallen: Pamela Rendi-Wagner, Sektionschefin im Gesundheitsamt, die an Krebs verstorbene Sabine Oberhauser als Gesundheitsministerin beerben. Kanzler Christian Kern soll am späteren Montag Nachmittag bei Rendi-Wagner vorgefühlt haben. Mittwoch um acht Uhr früh trifft das SPÖ-Präsidium in Wien zusammen, dann soll die Nachfolgefrage formalisiert werden.
Was mit den Frauenagenden passiert, ist ebenso fix. Naheliegend wäre es zwar gewesen, dieses rote Schlüsselressort Staatssekretärin Muna Duzda, die anders als Rendi-Wagner in der Partei verankert ist, zu überlassen. Was dagegen spricht: Duzdar ist nur Staatssekretärin, ausgerechnet am Frauentag die Frauenagenden vom Ministeramt zum Staatssekretariat herabzustufen, wäre kein ideales Signal. Höchstwahrscheinlich übernimmt Rendi-Wagner auch gleich die Frauenagenden.
Rendi-Wagner ist der breiteren Öffentlichkeit durch zahllose Fernsehauftritte (nach Fukujima, Auftreten von Viruserkrankungen) bekannt. Die Medizinerin hat sich in den letzten Jahren durch ihre Forschungstätigkeit im In- und Ausland einen Namen gemacht. Rendi-Wagner ist mit Michael Rendi verheiratet, ein Topdiplomat, der bis vor wenigen Jahren Österreich als Botschafter in Israel vertrat und derzeit Kabinettschef von Kanzleramtsminister Thomas Drozda ist.
Habilitierte Medizinerin
Die 46-jährige Medizinerin und Wissenschafterin kann auf eine beachtliche wissenschaftliche Karriere verweisen. 1996 promovierte sie in Wien. Im Anschluss daran übersiedelte sie nach London an die School of Hygiene and Tropical Medicine, wo sie ihren Master absolvierte. Am Institut für Tropenmedizin war sie über 10 Jahre wissenschaftlich tätig auf dem Gebiet der Infektionsepidemiologie, Vakzinprävention und Reisemedizin tätig. 1998 kehrte Rendi-Wagner als Assistentin an die Wiener Medizin-Universität zurück und habilitierte sich zum Thema des Impfschutzes. 2008 ging sie nach Israel und wurde sie Gastprofessorin an der Tel Aviv University. Im März 2011 kehrte sie nach Wien zurück und übernahm die Leitung der Sektion im Gesundheitsministerium.