Der Adjutant des am Donnerstag zum Bundespräsidenten anzugelobenden Alexander Van der Bellen wird Brigadier Thomas Starlinger (54). Das gab das Bundesheer heute offiziell bekannt. Der Offizier wird das neue Staatsoberhaupt als Berater und als Verbindungsorgan zum Bundesheer in die Hofburg begleiten.
Starlinger ist in Kärnten und der Steiermark kein Unbekannter. Er war bei der 7. Jägerbrigade mit Sitz in Klagenfurt zunächst Stabschef und stellvertretender Brigadekommandant (bis 2000) gewesen. Von 2007 bis 2012 hatte er das Kommando über die 7. Jägerbrigade und damit über die meisten in Südösterreich eingerückten Soldaten. Dabei fiel er immer wieder als Querdenker innerhalb des Militärs auf. Noch bevor die Debatte um die Wehrpflicht in Österreich so richtig entbrannte, hatte sich Starlinger offen als Befürworter eines Berufsheeres deklariert. Schon in seiner Diplomarbeit hatte er sich mit Alternativen zur Wehrpflicht befasst. Er warnte eindringlich vor einem Bankrott des Heeres durch steigende Personalkosten, sollte das System nicht geändert werden. Doch noch bevor die Volksbefragung im Jänner 2013 ein deutliches Votum gegen ein Berufsheer ergab, wechselte der gebürtige Gmundner zum multinationalen Kommando "Operative Führung Eingreifkräfte" nach Ulm, wo er Vizechef des Stabes war.
Offen mit VdB sympathisiert
Als einer der wenigen Offiziere zeigte Starlinger im Hofburg-Wahlkampf offen Sympathien für Alexander Van der Bellen, dennoch wurden ihm im Rennen um die Adjutantur zunächst nur Außenseiterchancen eingeräumt. Nach mehreren Gesprächen mit den möglichen Kandidaten entschied sich der künftige Oberbefehlshaber des Bundesheeres schließlich für Starlinger. Er folgt damit dem langjährigen Adjutanten Generalmajor Gregor Keller nach, der in Pension geht.
Brigadier Starlinger gewährleiste mit seinem Fähigkeitsprofil die bestmögliche Erfüllung der Aufgaben als Adjutant, so das Büro Van der Bellens. Durch seine internationalen Einsätze ist er mit den aktuellen geopolitischen Entwicklungen mit Fokus auf den Balkan, den Nahen und Mittleren Osten und Afrika sowie Flüchtlingsbewegungen aus dem Osten und Süden Richtung EU bestens vertraut.