Die Initiativen "Offensive gegen Rechts" sowie "Linz gegen Rechts" planen Demonstrationen gegen die am 3. und 4. Februar stattfindenden Burschenschafterbälle in Wien und Linz. "Wir demonstrieren gegen den Burschenschafterball, um erneut ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen", erklärten Aktivisten der "Offensive gegen Rechts" am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien.
Alljährlicher Fixpunkt der "Offensive gegen Rechts"
Die Demonstration gegen den "Akademikerball" (der von der FPÖ ausgerichtete ehemalige WKR-Ball der Burschenschafter) in der Wiener Hofburg zählt inzwischen zu einem alljährlichen Fixpunkt der "Offensive gegen Rechts". Am Rande der Demo kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei und teils auch zwischen Demonstranten und Ballbesuchern. Die diesjährige Demonstrationsroute soll am 3. Februar ab 17.00 vom Treffpunkt Schottentor vor der Wiener Universität über die Wipplingerstraße, Tuchlauben und Brandstätte zum Stephansplatz führen. Titel der Veranstaltung: "Burschiball anfechten! Solidarität statt Hetze!"
"Der Akademikerball ist die Spitze eines Eisberges und bringt die Salonfähigkeit von Rechtsextremismus in Österreich einmal im Jahr auf den Punkt", erklärte Magdalena Augustin vom Bündnis "Offensive gegen Rechts" die Motivation für die Demo. "Mit der FPÖ sitzt eine Partei im Parlament, die in ihrer rassistischen Polemik kaum zu überbieten ist, die offen mit rechtsextremen Kreisen zusammenarbeitet und Sexismus, Antisemitismus und Homophobie in den eigenen Reihen toleriert. Dass genau diese Gesellschaft seit Jahrzehnten ihre Gesinnung in der Wiener Hofburg abfeiern kann, verdeutlicht die Verharmlosung jener menschenverachtender Ideologien und der FPÖ", so Augustin.
Auch Protest gegen Linzer Burschenbundball
Das Bündnis wies im Rahmen seines Demoaufrufs zudem auf eine verstärkte Gewaltbereitschaft der rechtsextremen Szene in den letzten Monaten und Jahren hin: "Körperliche Übergriffe auf und Drohungen gegen Antifaschisten sind fast schon zur Normalität geworden. Auch Flüchtlingsunterkünfte und Gedenkorte wie jüdische Friedhöfe werden immer wieder das Ziel von Attacken. Das alles geht einher mit einer gezielten sprachlichen Eskalation vonseiten jener Klientel, die auf diesem Ball tanzt." Dagegen wolle man auftreten, hieß es.
Nach dem Akademikerball in Wien werde tags darauf am 4. Februar auch gegen den Burschenbundball in Linz demonstriert, teilten die Initiatoren mit. Dort organisiert die Initiative "Linz gegen Rechts" den Umzug, der um 16.15 Uhr beim Treffpunkt Musiktheater/Volksgarten starten soll. In Linz will man unter anderem den "Sozialabbau" durch die oberösterreichische ÖVP-FPÖ-Landesregierung in den Fokus der Öffentlichkeit rücken.