Aller gute Dinge sind drei. Nach dem Kanzler und dem Vizekanzler wird heute Finanzminister Hans-Jörg Schelling Überlegungen über die Modernisierung Österreichs anstellen. Die Veranstaltung ist ungleich kleiner und nüchterner dimensioniert als Kerns groß inszenierte Welser Rede. Sie geht im Finanzministerium über die Bühne, die Punktation umfasst zehn Seiten und enthält keine Fotos eines posierenden Finanzministers.
Ungewöhnlich: Schelling hat keinen einzigen Politiker eingeladen, weder den Kanzler noch seinen Vizekanzler, auch keinen Landeshauptmann. Dafür haben sich Dutzende Konzernchefs, Banker angesagt, etwa Ewald Nowotny (Nationalbank), Andreas Treichl (Erste Bank), Rainer Seele (OMV), Georg Pölzl (Post), die Chefs der Thinktanks (Kocher, Badelt, Schellhorn).
Die Rede im Livestream ab ca. 10.25 Uhr:
Schelling will nach Informationen der Kleinen Zeitung zu keiner Tour d’horizon ansetzen, sondern mit ganz konkreten Vorschlägen zu einer „vorausschauende, moderne und generationengerechte Budget- und Finanzpolitik“, wie es in der Einladung heißt, aufwarten. So soll der sogar für Insider völlig verwirrende Zeitplan der Budgetgestaltung überdacht werden. Derzeit wird im Frühjahr der Bundesfinanzrahmen, im Herbst das klassische Budget beschlossen. Die beiden Projekte, die auch Zeit, Energie und Ressourcen verschlingen, sollen zusammengelegt werden. Vor allem sollen eine Reihe von Vorschläge zur bürokratischen Entlastung der Wirtschaft im Detail präsentiert werden.