Vor einem Jahr waren Sie noch Landespolizeidirektor im Burgenland. Die Flüchtlingssituation aus der Distanz betrachtet: Haben die Sicherheitsbehörden damals ihre Aufgaben so wahrgenommen, wie sie es hätten tun sollen?
HANS PETER DOSKOZIL: Im Nachhinein ist man immer gescheiter. Ich will auch nicht beurteilen, was in Spielfeld geschehen ist. Aber in der Situation, wie wir im Burgenland in der Nacht damit konfrontiert wurden, dass Zigtausende Menschen vor der Grenze stehen, war das unter den faktischen und rechtlichen Rahmenbedingungen richtig. Es wäre auch von den Zahlen her unmöglich gewesen, einen Riegel vorzuschieben, außer man riskiert die Eskalation. Im Rückspiegel betrachtet, bei allen negativen Begleiterscheinungen, war es unter den damaligen Voraussetzungen der richtige Weg.