Die frühere OGH-Präsidentin und Bundespräsidentschaftskandidatin Irmgard Griss hat ein neues Projekt, sie besucht Bürger zu Hause am Küchentisch. Zwischen Ende Jänner und Ende März ist in jedem Bundesland ein derartiges "Tischgespräch" geplant. Anmeldungen dazu sind über ihre Homepage irmgardgriss.at möglich.
Griss erklärte auf ihrer Website, dass sie im Wahlkampf (sie erreichte im ersten Durchgang im April 18,9 Prozent, Anm.) zahlreiche Bürgerkontakte hatte und diesen Meinungsaustausch "unbedingt fortsetzen möchte". Immer wieder sei beklagt worden, dass es keine gemeinsame Vision für Österreichs Zukunft gebe, weil der Dialog und das Miteinander im politischen Alltag zu kurz kämen: "Das war für mich ein Anstoß zu überlegen, was zu tun ist, um eine solche positive Vision für unser Land zu entwickeln."
Gespräche auf Augenhöhe würden am besten "am Küchentisch" funktionieren: "Oft werden die besten Ideen dort geboren", begründete Griss. Sie will daher unterschiedliche Familien und ihre Gäste zuhause besuchen.
Anmeldungen für die "Tischgespräche" erfolgen bis 18. Jänner 2017 über die Homepage. Pro Bundesland wird ein Teilnehmer per Zufallsprinzip ausgelost. Griss rät dabei zu einer Runde von fünf bis neun Personen, der Termin soll etwa drei bis vier Stunden dauern. Zu den Gesprächen kann auch etwas kredenzt werden, dies ist aber nicht nötig. Falls doch, hält die ehemalige Präsidentschaftskandidatin fest: "Machen Sie einfach etwas, das Ihnen schmeckt und Ihnen keinen Stress bereitet."
Ein künftiges politisches Engagement, etwa ein Antreten bei der nächsten Nationalratswahl, ist für Griss weiterhin offen. Auf ihrer Homepage lässt sich jedoch vorsorglich eruieren, ob die Zivilgesellschaft bereit wäre, sie etwa finanziell oder durch persönlichen Einsatz zu unterstützen.