Matthias Strolz bezeichnete sein Eintreten für die unabhängige Präsidentschaftskandidatin als "persönliches Engagement". Erhard Busek hält den ÖVP-Kandidaten Andreas Khol für "zu alt für das G'schäft".Dass die NEOS sich für Irmgard Griss und den Grünen Kandidaten Alexander Van der Bellen - "in dieser Reihenfolge" erwärmen können, sei ja kein Geheimnis, so Strolz bei einer Pressekonferenz. Die Pinken wünschen sich eine Stichwahl zwischen diesen beiden und seien dafür belächelt worden - "heute stehen wir ganz kurz vor dieser Paarung. Und wer diese Paarung will, muss Griss wählen."

Inhaltlich überzeugt Griss den NEOS-Obmann unter anderem mit ihren bildungs- und europapolitischen Positionen. Außerdem sei die Zeit reif für eine Frau als Staatsoberhaupt. "Ich freue mich, Sie unterstützen zu können. Ich bin seit Beginn Ihrer Kandidatur ein Fan", sagte Strolz zu Griss.

Gegen EU-feindliche FPÖ

Busek relativierte seine jüngst vermeldete Ankündigung, in der Stichwahl für Alexander Van der Bellen zu stimmen. Das habe er vor allem für jenen Fall gemeint, dass der Grüne am 22. Mai gegen den FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer antreten sollte - "wegen Europa". Griss' Eintreten für ein "starkes Europa" ist für Busek denn auch die Hauptmotivation, sie zu unterstützen, er hielt aber zugleich fest: "Ich gebe keine Wahlempfehlungen ab."

Andreas Khol, Kandidat der ÖVP, ist für Busek keine Option - aus einem ganz einfachen Grund: "Er ist zu alt für das Gschäft." Er ist dagegen, jemanden ins Rennen um die Hofburg zu schicken, von dem nicht sicher sei, ob er zwei Amtsperioden (zwölf Jahre, Anm.) durchhalte. Das sei ein "Fehler" der ÖVP-Führung.

Busek zum Parteiaustritt aufgefordert

Die ÖVP Burgenland hat Busek zum Parteiaustritt aufgefordert. Nicht das erste Mal lege Busek ein "eindeutig parteischädigendes Verhalten" an den Tag, erklärte Landesparteiobmann Thomas Steiner in einer Aussendung. "Dies ist entsprechend dem ÖVP-Statut ein klarer Grund für einen Parteiausschluss", so Steiner.

Wenn Busek "einen letzten Funken Anstand" habe, lege er die Parteimitgliedschaft von sich aus zurück, stellte Steiner fest: "Tut er das nicht, was zu befürchten ist, werde ich in der nächsten Bundesparteivorstandssitzung einen entsprechenden Antrag einbringen. Denn was sich Herr Busek im Zusammenhang mit der Bundespräsidentenwahl geleistet hat, ist unerträglich."