Nach derzeitigem Stand könnte die FPÖ ein um Hochbauagenden aufgewertetes Wohnbau- und ein Infrastrukturressort mit Individual- und Öffi-Verkehr sowie ein Sicherheitsressort erhalten. Letzteres könnte auch für Integrationsmaßnahmen für Asylberechtigte zuständig sein, während die Unterbringung beim - vermutlich von der SPÖ zu stellenden - Soziallandesrat bleiben dürfte.

Pühringer will zur Aufgabenverteilung keine Details nennen, bevor das Gesamtpaket nicht fix ist: "Ich halte mich an die Vertraulichkeit." Er stellte aber klar, dass die ÖVP ohne einen vierten Regierungssitz, der von der Billigung durch die Freiheitlichen abhängt, "nie abschließen" würde.

Was die künftigen Ressortzuständigkeiten von SPÖ und Grünen angeht, so habe er mit diesen bereits gesprochen und werde das auch in den kommenden Tagen noch tun. "Ich will, dass der Geist der Konzentrationsregierung gelebt wird", sagte Pühringer.

Grün-Landesrat Rudi Anschober hat am Montag angesichts der sich immer fixer abzeichnenden schwarz-blauen Koalition vor der "Zerstörung der Energiewende" und der Gefährdung des Wirtschaftsstandortes und der Exportwirtschaft "durch einen schweren Image-Schaden für ein weltoffenes Oberösterreich" gewarnt.

In Zeiten, in denen sich durch ein neues Weltklimaabkommen Chancen im Bereich der Grünen Jobs auftun würden, drohe Oberösterreich mit schwarz-blauer "Retro-Politik" in vielen Bereichen seinen Vorsprung zu verspielen, so Anschober in einer Presseaussendung. Er befürchtet zudem "eine Spaltung der Gesellschaft durch Kürzungen im Kultur- und Sozialbereich".

Anschober appellierte an die angehenden Koalitionspartner, das erarbeitete Regierungsübereinkommen rasch zu veröffentlichen. "Die Oberösterreicher haben ein Recht zu erfahren, was ihnen durch die schwarz-blaue Wende im Detail an Konsequenzen droht." Auch wenn über die Ressortverteilung offiziell noch mehr oder weniger geschwiegen wird, so zeichnet sich doch ab, dass sein Umweltressort die Agenden Energie und Hochwasserschutz verlieren dürfte. Für die Ressortverteilung reicht ein Beschluss mit einfacher Mehrheit in der Landesregierung.