In absoluten Zahlen betrug das gesamtstaatliche Defizit im Vorjahr 8,9 Mrd. Euro, wie aus den nun präsentierten "Öffentlichen Finanzen 2014" der Statistik-Behörde hervorgeht. Im März bezifferten die Statistiker das zu erwartende Defizit noch mit 7,9 Mrd. Euro. 2013 war das Defizit bei 1,3 Prozent bzw. 4,1 Mrd. Euro gelegen.
Ohne den "Sondereffekt" Heta wäre das Defizit bei nur 1,0 Prozent des BIP gelegen, diese Einschätzung blieb gegenüber jener der Statistik vom März unverändert. Mit dem gesamtstaatlichen Defizit von 2,7 Prozent wird übrigens exakt die Erwartung aus dem Bundesvoranschlag der Regierung getroffen.
Die Differenz zu den im März veröffentlichten Daten liegt daran, dass nun die (im Juli veröffentlichte) Bilanz der Hypo-Abbaubank Heta (im Oktober 2014 zur Abwicklung der Pleite-Bank gegründet) in das Zahlenwerk eingeflossen ist. Zuvor musste sich die Statistik Austria hinsichtlich der Heta noch auf Schätzungen von Gutachtern stützen.
Die Heta-Bilanz fiel klar negativer aus als von den Gutachtern angenommen. Die Aktiva der Abbaubank wurden in der Bilanz deutlich pessimistischer bewertet als in der in die März-Daten eingeflossene Schätzung. Der Unterschied zur ursprünglichen Annahme machte laut Statistik Austria 1,1 Mrd. Euro aus, mit denen die Heta nun das Defizit stärker belastet als im Frühjahr angenommen. Damals gingen die Statistiker noch davon aus, dass die Heta einen Gesamtanteil von 4,5 Mrd. Euro am Defizit hat, nun liegt der Heta-Anteil bei 5,6 Mrd. Euro.
Auch auf den Schuldenstand hatte die Heta einen deutlichen Anteil. Insgesamt lag der Schuldenstand bei 277,4 Mrd. Euro bzw. 84,2 Prozent des BIP (2013: 260,9 Mrd. bzw. 80,8 Prozent). Die Heta hob die Schulenquote (Verhältnis Staatsschulden zum BIP) um 4,2 Prozentpunkte (bzw. 13,8 Mrd. Euro) auf die genannten 84,2 Prozent. Ohne Heta wäre die Schuldenquote bei 80,1 Prozent gelegen.