Der Übergang von Fritz Grillitsch zu Ihnen ging sehr schnell. Hat er goldene Löffel gestohlen?

JAKOB AUER: Fritz Grillitsch hat nichts gestohlen, damit das einmal klargestellt ist. Er hat hervorragende Arbeit geleistet.

Warum dann dieser überraschende Rücktritt?

AUER: Das war auch für mich überraschend. Mir wäre lieber gewesen, wenn das in einem anderen Zeitrahmen geschehen wäre.

Was werden Sie machen, was bisher nicht geschehen ist?

AUER: Auf jeden Fall die Kommunikation etwas verbessern.

Und was werden Sie vermeiden?

AUER: Ich hätte Thilo Sarrazin nicht eingeladen.

Zum Thema Kommunikation: War nicht das Grillitsch' Stärke?

AUER: Seine Kommunikation war perfekt. Aber die zwischen Schnittstellen der Agrarpolitik muss man verbessern. Vor allem die Kommunikation mit der SPÖ. Es bringt uns nicht weiter, einander Grobheiten an den Kopf zu schmeißen.

Von SPÖ und Arbeiterkammer kommen heftige und gezielte Attacken auf die Landwirtschaft. Das wollen Sie so hinnehmen?

AUER: Ich möchte nicht Gleiches mit Gleichem zurückzahlen. Wenn man beim Fußball gefoult wird und zurückfoult, werden beide ausgeschlossen.

Es heißt, Sie hätten sich mit der nieder- und oberösterreichischen ÖVP "auf ein Packel gehaut".

AUER: Ich hab mich mit niemandem auf ein Packel gehaut. Mein Packel sind die Bauern.

Was sagen Sie zur Darstellung, Sie seien ein Ämterkumulierer?

AUER: Man unterscheidet hier offensichtlich nicht zwischen Nebenjobs und Funktionen, die im Sektor notwendig sind.

Die Landwirtschaft steht vor einer wichtigen Phase, weil die EU die Agrarpolitik und die Direktzahlungen für die Jahre 2014 bis 2020 konzipieren muss. Ist es da gut für die Bauern, einen Wechsel an der Spitze des Bauernbundes vorzunehmen?

AUER: Das wird nicht von einer Person, sondern vom Team entschieden: Minister, Landwirtschaftskammer, Bauernbund und Agrarklub im Nationalrat. Das Wichtigste wird sein, dass wir in Europa Verbündete finden, um möglichst viel von unseren Vorstellungen durchzubringen. Österreich alleine ist da zu klein.