Eine Aussage von SPÖ-Chef Andreas Babler in einem Gespräch auf ServusTV sorgt für Aufsehen. Stimmt es, dass es in Österreich bei Notoperationen im öffentlichen Gesundheitssystem zu Verzögerungen komme? Nein, beruhigen sowohl die steirischen (Kages) als auch die Kärntner Krankenanstalten (Kabeg) zur Kleinen Zeitung. Auch Volksanwaltschaft sowie Patientenanwaltschaft Kärnten sind solche Fälle nicht bekannt. „Eine Notfalloperation ist eine Notfalloperation“, sagt Michaela Wlattnig, Leiterin der Patientenombudsschaft Steiermark. Beschwerden gebe es dagegen immer wieder bei Krebsoperationen, bei denen Betroffene auf frühere OP-Termine hoffen – doch auch solche Eingriffe könnten „in gebotener Zeit durchgeführt“ werden, sagt Wlattnig.

Zu langen Wartezeiten kommt es bei bestimmten planbaren Eingriffen. Auf eine Graue-Star-Operation wartet man im LKH Graz momentan etwa 44 bis 80 Wochen, auf eine neue Hüfte 31 bis 39 Wochen. Dass Patienten hier teils auf Privatkliniken ausweichen, ist naheliegend.

Vor allem in der Coronazeit, als planbare Eingriffe ausgesetzt wurden, sei ein Rückstau entstanden, dazu komme eine alternde Bevölkerung, erklärt Johannes Koinig, medizinischer Direktor der Kages. Den langen Wartezeiten wolle man etwa durch Strukturreformen sowie bessere Kooperation zwischen den Landeskrankenhäusern entgegenwirken.