Wer nichts zu verlieren hat, kann nur gewinnen. So lässt sich SPÖ-Chef Andreas Bablers kämpferischer Auftritt kurz vor dem Start in den Wahlkampf zur Nationalratswahl in der ZiB 2 wohl am besten zusammenfassen. „Ich bin angetreten, um diese Wahl zu gewinnen!“. Mit diesen markigen Worten machte Babler in der Nachrichtensendung deutlich, welches Ziel er für die Nationalratswahl am 29. September vor Augen hat.

Freilich, leicht werde dies nicht, angesichts der derzeitigen Umfragewerte für die SPÖ, wie Moderatorin Marie-Claire Zimmermann zu bedenken gab. Bei rund 21 Prozent stehen die Sozialdemokraten derzeit. Eine mögliche Schlappe wie bei der Europawahl sei nicht auszuschließen. Doch Babler wischte diese Bedenken kämpferisch vom Tisch: „Ich gehe davon aus, dass wir Erster werden können - je nach Schwankungsbreite kann jeder Erster werden.“

Schreckgespenst Blau-Schwarz

Als Schreckgespenst malte der 51-Jährige hingegen eine mögliche blau-schwarze Regierung an die Wand. Sollten FPÖ und ÖVP regieren, dann drohten - auch angesichts des Haushaltsdefizits - besonders Pensionisten und im Sozialbereich harte Einschnitte. Die SPÖ, und besonders er als Chef der Sozialdemokraten, stehe jedoch für eine andere Philosophie und wolle Frauenrechte, vor allem die Gleichberechtigung in Bereich Arbeit, sowie Kinderrechte und eine bessere Gesundheitsvorsorge vorantreiben.

Welche Neuerungen das überarbeitete Asyl-Strategiepapier habe, das die SPÖ präsentieren will, wollte Zimmermann wissen. „Vor allem wollen wir eine gerechte Aufteilung umsetzen und die Gesetze, die es bereits gibt, endlich anwenden“, betonte der SPÖ-Chef.

Babler hatte die SPÖ einst übernommen, mit dem Ziel, die Sozialdemokratie in Österreich wieder nach vorne zu bringen. Sollte ihm dies nicht gelingen, forderte jüngst der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Dozkozil, Babler müsse zurücktreten. Wie Babler damit umgehe, wollte die ZiB 2-Moderatorin daher von Babler wissen. „Ich bin angetreten, um eine Wahlbewegung anzuführen“, betonte Babler. Eine persönliche Schmerzgrenze sehe er nicht, sollte er die SPÖ bei der Nationalratswahl nicht voranbringen. „Ich gehe davon aus, dass die Schmerzgrenze für uns alle ist, wenn schwarz-blau kommt.“