Die aktuelle Initiative der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), 100 neue Kassenarztstellen aufzubauen, stieß auf breites Interesse. Mehr als 600 angehende Kassenärztinnen haben sich für das Programm beworben, das je nach Bedarf mit einem Startbonus von bis zu 100.000 Euro lockt.

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) zeigte sich angesichts der zahlreichen Interessenten beeindruckt. Im Jänner dieses Jahres kündigte er an, noch weitere 100 Kassenstellen schaffen zu wollen: „Wir haben uns vorgenommen, 100 Stellen für Kassenärzte zu schaffen. Jetzt haben wir so viel Interesse geschaffen, dass zusätzlich noch 100 Kassenstellen ausgeschrieben werden“, sagte er damals gegenüber den „Vorarlberger Nachrichten“, den „Oberösterreichischen Nachrichten“ und der „Tiroler Tageszeitung“.

Danach ist es um die Ankündigung des Kanzlers still geworden. Details darüber, wie die weiteren 100 Stellen finanziert werden und ob es dafür ebenfalls eine Startförderung geben wird, blieben offen. Am Samstag gibt ÖGK-Obmann Andreas Huss schließlich bekannt, dass die Regierung nun doch keine Mittel dafür zur Verfügung stellen werde. „Letzte Woche hatten wir mit dem Finanz- und Gesundheitsministerium Besprechung zu den zusätzlichen 100 Kassenstellen, die der Bundeskanzler versprochen hat. Ergebnis: diese Regierung stellt entgegen der BK Ankündigung dafür keine Mittel mehr zur Verfügung“, schrieb Huss auf X.

Der ÖGK-Obmann führte das in der „ZiB 2“ gestern weiter aus: „Es wird in dieser Legislaturperiode diese zusätzlichen 100 Stellen nicht mehr geben. Aber wir werden nicht müde werden, auch mit der nächsten Regierung darüber zu verhandeln.“ Denn die weiteren 100 Stellen seien dringend nötig.