In weniger als vier Wochen wird ein neues EU-Parlament gewählt. „70 Prozent sagen, sie wollen zur Wahl gehen“, sagt Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka. Aus Erfahrung wisse man aber, dass meist nur rund 50 Prozent bei EU-Wahlen tatsächlich von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Eine kleine Ausstellung im Parlament soll nun zum Wählen motivieren, erklärt der Nationalratspräsident.

Im frei zugänglichen Besucherbereich des Parlaments in Wien sind einige Schautafeln aufgestellt, die vor allem Grundwissen zur EU, deren Institutionen und den anstehenden Wahlen vermitteln sollen. Wie läuft die Wahl ab? Wie kam es zu einer gemeinsamen Währung? Wie profitieren Österreicherinnen und Österreicher von der EU-Mitgliedschaft? Dazu kommen eine Handvoll Exponate, die auf Österreichs knapp 30-jährige Geschichte in der Europäischen Union zurückblicken, etwa ein Starterpaket mit Euromünzen oder Flyer, die zur Teilnahme an der EU-Wahl 1999 aufrufen.

Halbe Million Besuche im Vorjahr

Die Ausstellung solle auch den „Konnex zwischen dem österreichischen und dem Europäischen Parlament“ vermitteln, sagt Sobotka. So seien die österreichischen EU-Parlamentarierinnen und -Parlamentarier in den Parlamentsklubs der Parteien verankert, es finde es „permanenter Austausch“ mit den Abgeordneten in Wien statt. Durch den 2007 unterzeichneten Vertrag von Lissabon sei die Rolle der nationalen Parlamente innerhalb der EU zudem gestärkt worden.

Seit seiner Wiedereröffnung nach fünfjähriger Renovierung im Jänner 2023 hat sich das Hohe Haus zum Besuchermagneten entwickelt. Mehr als eine halbe Million Besuche zählte das Parlament im ersten Jahr, heuer scheint der Zustrom anzuhalten. Aktuell kommen rund drei Viertel der Besucherinnen und Besucher in der Gruppe, ein Viertel erkundet das Parlament auf eigene Faust. Der EU-Schwerpunkt kann bis zum 10. Juni kostenlos und auch ohne Führung besichtigt werden. Wer das Hohe Haus besuchen will, kann sich online im Voraus anmelden, alternativ ist auch eine Anmeldung vor Ort möglich. Mitzubringen ist in beiden Fällen jedenfalls Reisepass, Führerschein oder Personalausweis.