Sie selbst sei ein „ausgesprochener Digitalisierungsfan“. Doch besonders ältere Menschen würden beim Voranschreiten der Digitalisierung auf der Strecke bleiben, warnt ÖVP-Seniorenbundpräsidentin Ingrid Korosec. Sie plane dazu einen „breiten Dialog mit Politikern aller Couleurs“, auch NGOs könnten hinzugezogen werden.

Ziel sei es, konkrete Vorschläge zu erarbeiten, wie man die Menschen bei den schnellen Entwicklungen im digitalen Bereich „mitnehmen“ könne. Fortbildungsmöglichkeiten kann sich Korosec ebenso vorstellen, wie finanzielle Hilfeleistungen, mit denen etwa Kosten für Hardware, Stromkosten oder Serviceleistungen im Zusammenhang mit Computer und Smartphone abgefedert werden könnten.

„Nicht jeder hat Enkel, die helfen können“

Wann die Vorschläge auf dem Tisch liegen werden, kann die Seniorenbund-Chefin noch nicht abschätzen. Länger als ein Jahr werde der Prozess wohl dauern, sie hoffe aber, schon davor Zwischenergebnisse präsentieren zu können.

Gerade für über 80-Jährige sei es oft schwierig, sich in der digitalisierten Welt zurechtzufinden, da viele im Beruf noch nicht digital gearbeitet hätten, sagt Korosec. „Im Job ist es einfach. Wenn etwas nicht funktioniert, kann ich in der IT-Abteilung anrufen.“ Zu Hause seien die Seniorinnen und Senioren aber auf sich allein gestellt. „Nicht jeder hat Enkel, die helfen können“.

Reparaturbonus nur online zu beantragen

Sie fordere daher auch, „dass zumindest in den nächsten zehn Jahren alles auch analog möglich ist“, sagt Korosec, es gehe dabei vor allem um die Verwaltung, Banken und Versicherungen.

Dass etwa der Reparaturbonus des Klimaschutzministeriums nur online zu beantragen war, seien einige Pensionistinnen und Pensionisten um die Unterstützung umgefallen, bemängelt Korosec. Das Ministerium von Leonore Gewessler appellierte damals an die Hilfsbereitschaft der Reparaturbetriebe, diese könnten Menschen ohne Internetzugang bei der Antragstellung unterstützen.