Mehr als ein Jahr lang hatte die österreichische Regierung in Brüssel für Unmut gesorgt. Das rot-weiß-rote Veto zum geplanten EU-Schengenbeitritt von Rumänien und Bulgarien ließ nicht nur die betroffenen Länder schäumen, auch die anderen Mitgliedstaaten verwiesen verärgert auf den Umstand, dass beide Kandidaten die entsprechenden EU-Auflagen bereits erfüllt hatten. Doch Bundeskanzler Karl Nehammer und Innenminister Gerhard Karner (beide ÖVP) blieben bei ihrem Nein, das Schengensystem sei dank zahlreicher Binnengrenzkontrollen heute weit von der ursprünglich angedachten Reisefreiheit entfernt und „kaputt“, das System müsse „repariert, statt vergrößert werden“. Aktuell führen elf Länder solche Kontrollen durch.