Die Wahlen zum Europäischen Parlament folgen einem klaren Verteilungsschlüssel. So werden die Sitze im Parlament nach der Größe des jeweiligen Mitgliedstaates berechnet. Seit dem Austritt der Briten aus der EU stellt Österreich 20 Abgeordnete im Europäischen Parlament.

Das System ist aber nicht immer ganz genau. Das zeigt ein Vergleich zwischen Österreich und seinem Lieblingsnachbarn Deutschland. Das fast zehnmal so große Deutschland stellt nämlich „nur“ 96 der 720 Abgeordneten. Eine österreichische Stimme ist also etwa doppelt so viel „wert“ wie eine deutsche.

In Österreich kommt also auf 319.000 Wahlberechtigte ein Abgeordneter, in Deutschland auf 676.000 Wahlberechtigte ein Abgeordneter. Andere Länder sind noch extremer. Das liegt auch daran, dass Zwergstaaten wie Luxemburg oder Malta jeweils sechs Abgeordnete stellen.

Bei insgesamt 720 Parlamentarierinnen und Parlamentariern klingt das nicht viel, aber bei knappen Entscheidungen fällt auch deren Stimme ins Gewicht.