Die Neos haben am Samstag ihre Kandidatenliste für die EU-Wahl im Mai. Von 419 gültigen Stimmen entfielen 399 auf Nationalratsabgeordnete Claudia Gamon (Porträt).
Insgesamt haben sich bei den Neos 35 Leute für die EU-Wahl beworben. Für den ersten Listenplatz kandidiert neben Gamon das weniger bekannte Parteimitglied Claus Dieter Volko. Bei der letzten EU-Wahl schafften die Neos knapp über acht Prozent und einen Sitz im Europäischen Parlament.
Zum Auftakt ritt NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger scharfe Attacken Richtung FPÖ und forderte die Regierung zu einer Distanzierung von nationalistischen Strömungen auf.
Sie habe das "Gefühl, dass das Geschichtsbewusstsein verloren gegangen ist": "Es kann nicht sein, dass sich die Politik über das Recht hebt", kritisierte Meinl-Reisinger die jüngsten Aussagen von Innenminister Herbert Kickl. Richtung ÖVP teilte Meinl-Reisinger ebenfalls aus: "Othmar Karas ist ein Rüfer in der türkisen Wüste - wer Karas wählt bekommt Karoline Edtstadler", so die Neos-Chefin zu den beiden ÖVP-Spitzenkandidaten. Es fehle die Glaubwürdigkeit. Und die SPÖ? "Andreas Schieder ist in Österreich nichts geworden", jetzt werde er nach Europa geschickt.
"Schicksalswahl"
Im Hinblick auf die EU-Wahl Ende Mai sieht sie eine "Schicksalswahl für Europa". Deshalb sei es an der Zeit, aufzustehen und - verbal - zu kämpfen. Der Brexit zeige, was passiere wenn man Nationalisten und Populisten "auf den Leim" gehe.
Auf Platz Zwei kandidiert nach dem internen Vorwahlprozess, der mit einer Mitgliederversammlung abgeschlossen wurde, die Salzburger Unternehmerin Karin Feldinger. Auf Platz Drei folgt Stefan Windberger, der schon 2014 auf dem zweiten Listenplatz kandidiert hatte. Dann steht Stefan Zotti, ehemaliger Geschäftsführer des Österreichischen Austauschdiensts und früherer Mitarbeiter von EU-Kommissar Johannes Hahn (ÖVP), auf der Liste. Platz Fünf erreichte die georgisch-stämmige Europa-Aktivistin Nini Tsiklauri.
Derzeit haben die NEOS eine EU-Abgeordnete, Generalsekretär Nick Donig hat als ein Wahlziel für Mai zwei Mandate ausgerufen.